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Deponie Zobes: Sanierung des Zentralteiles abgeschlossen

Datum: 02.06.2021

Mit dem Abschluss der Sanierung des Zentralteiles der Deponie Zobes wird eines der größten Umweltschutz-Vorhaben der letzten Jahrzehnte im Vogtlandkreis  vollendet.

Die Ausgangslage:

Mit rund 11,5 ha ist die Deponie Zobes die größte Deponie des Vogtlandes. Sie wurde ab 1976 - damals ohne jegliche Sicherheitsmaßnahmen - im Tal des Forellenbaches auf dem ehemaligen Grubenfeld der SDAG Wismut angelegt und bis Ende 2003 betrieben. Seitdem wurden dort insgesamt ca. 3.000.000 m³ Siedlungs- und Gewerbeabfälle entsorgt.

Die Sanierung:

Nach der grundhaften Prüfung des Deponiegeländes wurde der Bau eines Oberflächenabdichtungs-systems - bestehend aus

  • einer Kunststoffdichtungsbahn,
  • einer Bentonitmatte auf ca. 11,5 ha einschließlich
  • eines Oberflächenentwässerungs- und
  • eines Deponiegaserfassungssystems

beschlossen.

Das Ziel…

…  ist

a)    die Ableitung des Oberflächenwassers zum Forellenbach und

b)    die Verwertung des Deponiegases zur Stromerzeugung in der Biogasanlage der EAG Zobes

Der Bauverlauf:

Die Bauarbeiten begannen im September 2017 und wurden im November 2020 termingerecht abgeschlossen. Die Überwachung und Abnahme der Bauleistungen erfolgten durch 2 akkreditierte Fremdüberwachungsinstitute für Geo- und Kunststofftechnik sowie die Landesdirektion Sachsen Ergebnis: mängelfrei.

Der ehemalige Bergbau in Zobes als größte Uranlagerstätte des Vogtlandes - aus der in den Jahren 1949 bis 1966 insgesamt 5864 t Uran gewonnen wurde, hatte auch Auswirkungen auf die Sanierungsarbeiten. So mussten aus dem Bereich der zukünftigen Entwässerungsmulde an der Nordböschung  3000 m³ radioaktiv kontaminierter Boden entfernt und in den Deponiekörper mit mindestens 30 cm Überdeckung eingebaut werden.

Durch ein akkreditiertes Ingenieurbüro wurde die Umsetzung der Festlegungen aus der Strahlenschutzgenehmigung überwacht und abschließend nachgewiesen, dass an der sanierten Oberfläche der Deponie keine radioaktiven Belastungen feststellbar sind.

Die Bauarbeiten wurden vom Freistaat Sachsen nicht gefördert und mussten vollständig aus den Deponierückstellungen bestritten werden.  Die geplanten Gesamtbaukosten, bestehend aus Baukosten sowie -nebenkosten (Planung, Fremdüberwachung, örtliche  Bauüberwachung usw.)) betrugen insgesamt: 12, 714 Mio €. Diese ursprünglich geplanten Baukosten wurden unterschritten. Es gab keine Nachträge!

Die Nachsorgemaßnahmen:

Auch nach dem Ende der Sanierungsarbeiten fallen weiterhin Kosten für Nachsorgemaßnahmen in nicht unerheblichem Umfang an. So muss ein umfangreiches Grund- und Sickerwassermonitoring sowie Gas- und Setzungsmessungen durchgeführt werden. Hinzu kommen auch Mäh- und Pflegearbeiten auf der Deponie. Allein im Jahre 2021 müssen dafür ca. 26.000 € aufgewandt werden.