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Krisenstab Waldschäden tagt – Situation ist äußerst gespannt 

Datum: 11.04.2024

Wegen der zu erwartenden hohen Schäden im Vogtland hat noch vor dem Saisonbeginn, also unmittelbar vor dem Schwärmflug der Borkenkäfer, der regionale Krisenstab „Waldschäden im Vogtland“ getagt. An der Sitzung nahm auch der Landesforstpräsident und Geschäftsführer von Sachsenforst Utz Hempfling teil und die Lageeinschätzung der Vogtländer entgegen.

Der Buchdrucker (Fichtenborkenkäfer) konnte im Spätherbst bis in die mittleren Lagen eine dritte Generation anlegen. Mit den milden Wintertemperaturen haben sich die Bruten unter der Rinde bis zum Jungkäfer weiterentwickelt. Selbst im Winter war noch Befall sichtbar. Aktuell steht deshalb eine große Population an Borkenkäfern in den Startlöchern. Befallsschwerpunkte bestehen westlich und nördlich von Plauen aber auch im Revier Adorf.

Im Käferjahr 2023/2024 gibt es bereits jetzt ein negatives Rekordergebnis bei den Schadholzmengen, sind sich die Forstexperten einig. Die aktuell gute Wasserversorgung der Fichten darf keine falsche Sicherheit vorspiegeln. Denn das Vermehrungspotential ist überwiegend temperaturgesteuert. Die optimale Entwicklungstemperatur beträgt 30 °C; die Entwicklung vom Ei bis zu fertigen Jungkäfer dauert dann im Hochsommer nur sechs Wochen. Entscheidend sind eine Aufarbeitung der restlichen Schadhölzer bis Mitte April und eine schlagkräftige Bohrmehlsuche beim 1. Schwarmflug. Die Waldbesitzer müssen die verbleibende Zeit noch nutzen, um Ihren Wald sauber zu bekommen. Die Situation im Vogtland ist äußerst angespannt, listet Kay Oertel, der Sachgebietsleiter der Forstbehörde Fakten auf.

Im Vogtlandkreis gibt es insgesamt 22 bestehende und eigentumsübergreifende Befallsgebiete mit Schwerpunkt Privat- und Körperschaftswald. 15 Gebiete werden durch Mitarbeiter der Forstbehörde des Landratsamtes abgearbeitet. In sieben Gebieten wurden nach einer Ausschreibung externe Firmen beauftragt.