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Ausschuss beschäftigt sich mit der
Pflegerischen Versorgungsstruktur
im Vogtlandkreis

Datum: 19.11.2020

Die demografische Entwicklung  im Vogtlandkreis zeigt für die kommenden Jahre steigende Zahlen bei den Pflegebedürftigen  und gleichzeitig bereits heute vielerorts fehlende qualifizierte Pflegekräfte. Deshalb ist die Sicherung einer solidarischen und verlässlichen Pflege eine gesellschaftliche und sozialpolitische Herausforderung. Zu diesem Schluss kommen die Mitglieder des Ausschusses Gesundheit und Soziales auf ihrer jüngsten Sitzung bei der Beschäftigung, mit der Pflegerischen Versorgungsstruktur im Vogtlandkreis. 

Dabei steht die Verbesserung der Steuerung, Kooperation

und Koordination von Beratung und Pflege in den Kommunen  zur Sicherstellung der Versorgung und um breit gefächerte niedrigschwellige Angebote und um die Pflegeberatung im Vordergrund. 

Gut aufgestellt  ist der Vogtlandkreis im Sachsenvergleich bei der Anzahl von Betten im stationären Bereich. Im Vogtlandkreis kommen auf 1000 Einwohner knapp 16 Plätze. Im Sachsendurchschnitt stehen lediglich 14 Betten zur Verfügung.  Während der Vogtlandkreis über ausreichend  vollstationäre Pflegeeinrichtungen und ambulante Pflegedienste verfügt, gibt es Nachholbedarf bei den Kurzzeitpflegeplätzen. Diese spüre man besonders jetzt in der Zeit der Corona-Pandemie, wo zur Nachsorge von Patienten häufig Kurzzeitpflegeplätze benötigt werden, so Beigeordneter Dr. Uwe Drechsel, der den Ausschuss leitete.

Der Bestandsaufnahme zur Pflegeversorgung folgte die Kostentwicklung zur Pflege. In Sachsen liegt die Belastung des selbst zu zahlenden monatlichen Anteils der Pflegebedürftigen bei 1.621 Euro. Zum einen fordert das Pflegestärkungsgesetz eine bessere Personalausstattung sowie eine bessere Bezahlung der Pflegekräfte, was gut und richtig ist. Zum anderen haben die Einrichtungen ihre Investitionskosten angepasst.

Die Anzahl derer, die das nicht mehr leisten können und damit auf Sozialhilfeleistungen angewiesen sind, steigt stetig. Damit erhöhen sich natürlich auch die Ausgaben in der Sozialhilfe in diesem Bereich. Für das Jahr 2020 rechnet die Landkreisverwaltung  mit Ausgaben in Höhe von rund 3 Millionen Euro, allein in diesem Bereich.

Bisher kamen auch Angehörige aus Gründen der Unterhaltspflicht für einen Teil der Zuzahlungen für Heimkosten auf.  Seit 01.01.2020 sind volljährige Kinder gegenüber ihren pflegebedürftigen Eltern erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von über 100.000 Euro unterhaltspflichtig.

Im Vogtlandkreis gab es zum Stand 1. Quartal 2019  71 Pflegedienste mit einer Gesamtkapazität von 3.316 vollstationären Plätzen. Weitere komfortabel und modern ausgestattete Heimplätze kommen in diesem und in folgenden Jahren noch dazu.