Inhalt

Saison 2019 in der Muschelzuchtstation
erfolgreich abgeschlossen

Die Arbeiten in der vom Vogtlandkreis betriebenen Zuchtstation für die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel wurden vergangene Woche für die Saison 2019 beendet. Vorbereitende Maßnahmen für das kommende Jahr sind bereits angelaufen.

Ungefähr 8.000 winzig kleine Jungmuscheln konnten dieses Jahr von Mitarbeitern des Vogtlandkreises, Projektpartnern und Auftragnehmern in der Rauner Zuchtstation „geerntet“ werden. Die von den Wirtsfischen abfallenden Jungmuscheln haben dabei eine Schalenlänge von nur zirka 0,5 mm, so Projektmanager und Artspezialist Thomas Findeis von der unteren Naturschutzbehörde.

In den ersten Lebenswochen werden die zwischen Mitte April und Anfang Juli selektierten Muscheln bei konstanten Temperaturen um die 15°C in Plastikboxen gehalten, zwei bis dreimal wöchentlich mit frischem Wasser und passender Nahrung wie  Algenpräparaten versorgt und auf Krankheiten, insbesondere Verpilzungen hin kontrolliert.

Ende Juli bis Anfang August wurden die jüngsten Muscheln in so genannte Lochplattenkäfige (zirka 4.500) und Drahtgitterröhrchen (zirka 1.500) in die ausgewählten Gewässerabschnitte gesetzt. Hier wird von der ArKoNaVera-Projektleitung  der Technischen Universität Dresden ein Monitoring in Hinblick auf die Überlebensrate und das Wachstum durchgeführt.

Außerdem werden zirka 2.000 Jungmuscheln im Labor gehältert, wo zusätzliche Aufwuchsversuche durchgeführt werden. Im Herbst kommen auch diese Jungmuscheln in die Zielgewässer, allerdings ebenfalls unter kontrollierten Bedingungen, also in Käfigen.

Um auch im kommenden Jahr Muschelnachwuchs erhalten zu können, mussten bereits Anfang August junge Bachforellen mit reifen Muschellarven der erwachsenen Tiere infiziert werden. Diese Arbeiten wurden von vom Vogtlandkreis beauftragten Spezialisten ebenso erfolgreich durchgeführt. Den Winter verbringen die ein- und zweisömmrigen Bachforellen bei einem beauftragten Fischwirt, bevor sie im März kommenden Jahres zum Abwerfen der Jungmuscheln in die Rauner Zuchtstation überführt werden. Damit beginnt der Zuchtzyklus von neuem.