Inhalt

Einführung einer Meldeverpflichtung für Lebensmittel- und Futtermittelunternehmen hinsichtlich gesundheitlich nicht erwünschter Stoffe (Dioxine und PCB)

In der Folge der jüngeren Dioxingeschehen 2010/2011 wurde für Lebensmittel- und Futtermittelunternehmen eine Meldeverpflichtung für Untersuchungsergebnisse aus Eigenkontrollen zu Dioxinen und PCB (Polychlorierte Biphenyle) eingeführt.

Die übermittelten Daten sollen in einem gemeinsamen Datenpool erfasst und ausgewertet werden, um Probleme früher erkennen zu können.

Zur Konkretisierung dieser Meldepflichten wurde eine Verordnung zu Mitteilungs- und Übermittlungspflichten zu gesundheitlich nicht erwünschten Stoffen (MitÜbermitV) erlassen, deren Bestimmungen am 01. Mai 2012 in Kraft treten.

Für die Übermittlung dieser Ergebnisse sind spezielle elektronische Vorlagen zu verwenden. Sie finden diese auf der Seite des Bundesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) unter dem Link Erfassungstabellen
Hier (BVL) gibt es auch die entsprechenden Ausfüllhinweise.
Diese Daten sind dem zuständigen Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt des Vogtlandkreises (Stephanstr. 09, 08606 Oelsnitz) per e-Mail an folgende Adresse zu übermitteln: veterinaeramt@vogtlandkreis.de.

Für Lebensmittelbetriebe, die bis dato keine Möglichkeit der elektronischen Übermittlung besitzen, sollte die Meldung durch eine telefonische Vor-ab-Information (03741-300 3601) an das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt des Vogtlandkreises mit anschließender Übermittlung der Ergebnisse per Fax (03741/300 4075) erfolgen.

Auch bisher wurden Untersuchungen zu Dioxinen in Lebens- und Futtermitteln in Deutschland durchgeführt. So gibt es neben dem amtlichen Lebensmittel-Monitoring-Programm, auch einen bundesweiten Überwachungsplan sowie den Nationalen Rückstandskontrollplan für Lebensmittel tierischer Herkunft und ein Nationales Kontrollprogramm für Futtermittel. Laut den Angaben des BMELV hat die Dioxinbelastung der Bevölkerung in den letzten Jahren um ca. 60 % abgenommen.

Dioxine sind unerwünschte Nebenprodukte, die hauptsächlich bei Verbrennungsprozessen (z.B. Metall- und Stahlproduktion, industrielle Verbrennungsanlagen, Hausbrand) entstehen können. Viele Dioxine sind auch bei natürlichen Prozessen in der Erdgeschichte entstanden und haben sich häufig in Ton und Erde angereichert.

Im Gegensatz zu Dioxinen sind PCB für verschiedene Anwendungen hergestellt worden, in der Hauptsache als nicht brennende und den Strom nicht leitende zähe Flüssigkeiten in Transformatoren und als Hydraulikflüssigkeit.

Dioxine sind hochgiftige Verbindungen. Der Begriff Dioxine bezieht sich auf zwei Klassen unterschiedlich chlorierter Verbindungen, die einerseits aus 75 polychlorierten Dibenzo-p-dioxinen (PCDD) und andererseits aus 135 polychlorierten Dibenzofuranen (PCDF) bestehen. Diese Einzelverbindungen werden als Kongenere bezeichnet. Die verschiedenen Dioxine (PCDD/F) haben ähnliche chemische, physikalische und toxikologische Eigenschaften. Es sind lipophile Verbindungen, die sich im Fettgewebe von Tieren und Menschen anreichern. Zahlreiche Polychlorierte Biphenyle (PCB) zeigen auch aufgrund ihres Molekülaufbaus Ähnlichkeiten mit Dioxinen. Sie werden deshalb dioxinähnliche PCB (dl-PCB) genannt.