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Einsatzübung in fast 80 Metern Höhe

Datum: 01.07.2025

Deutsche Bahn, Feuerwehren, Rettungsdienst und THW proben auf weltgrößter Ziegelsteinbrücke für den Ernstfall

In der einzigartigen Kulisse der Göltzschtalbrücke fand an diesem Wochenende eine gemeinsame Notfallübung der Deutschen Bahn und der örtlichen Kräfte aus Feuerwehr, Rettungsdienst und THW statt. Am Samstag beübten sie mit Unterstützung durch die Landkreisverwaltung den „Objektplan zur Göltzschtalbrücke“.

Das Szenario: Ein Triebwagen der Mitteldeutschen Regiobahn (MRB) kommt unverhofft auf der Göltzschtalbrücke zum Stehen. Eine gerissene Oberleitung verhindert die Weiterfahrt auf seiner Strecke zwischen Reichenbach und Herlasgrün. Die Kommunikation zur Zentrale schlägt fehl.
Nur kurze Zeit später wird ein Zug der Länderbahn in gleicher Fahrtrichtung in das Streckengleis eingelassen. Zu spät erkennt das Fahrpersonal den liegengebliebenen Vorgänger – es kommt zur Kollision. In fast 80 Metern Höhe verunfallen die Züge, es kommt zum Totalschaden, gut 20 Personen sind verletzt. Der Triebwagenführer der MRB schafft es noch, einen Notruf abzusetzen.

„Gerade an solchen Szenarien zeigt sich, wie unglaublich wichtig unser Ehrenamt im Blaulicht ist. Von diesen Männern und Frauen hängen im Zweifelsfall Menschenleben ab. Ich danke allen Helfern, die heute, bei Hitze und Sonnenschein, hier vertreten waren und ihr Können unter Beweis gestellt haben“, so Landrat Thomas Hennig.

Gegen 10 Uhr wurden Kräfte der Freiwilligen Feuerwehren Netzschkau, Mylau, Reichenbach, des THWs Reichenbach sowie des Rettungszweckverbandes zur Einsatzübung alarmiert. 95 Helfer waren im Rahmen der technischen Rettung, Evakuierung und des Transportes von verunfallten Fahrgästen auf der Brücke im Einsatz.

„Auf den ersten Blick hat alles sehr gut geklappt. Es ist natürlich auch für die Einsatzkräfte nicht leicht, einen solchen Einsatzort mit der notwendigen Technik zu erreichen. Aber die Kameradinnen und Kameraden haben das gemeistert. Um genaue Herausforderungen auszumachen, müssen wir die Lage jetzt noch im Detail auswerten. Übungen wie diese sind unerlässlich, um nicht nur die Einsatzfähigkeit, sondern auch die organisationsübergreifende Zusammenarbeit der Helfer zu beproben. Letztere ist im Ernstfall oft absolut entscheidend“, so Übungsleiter und stellvertretender Kreisbrandmeister Karsten Neubert.

Hintergrund:

Aufgrund von Bauarbeiten an der Göltzschtalbrücke, welche bis einschließlich 1. August andauern sollen, findet nur ein sehr eingeschränkter Schienenfahrverkehr statt. Dadurch wurde auch eine Streckenkomplettsperrung von mehreren Stunden möglich.