Das Vogtland ist Frühsommer-Meningoenzephalitis-Risikogebiet - Informationen zu Zecken, Borreliose und FSME
Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Virusinfektion, die durch den gemeinen Holzbock - die in Deutschland häufigste Zeckenart - auf den Menschen übertragen wird. Zwar läuft die Infektion in der Mehrzahl der Fälle mit einer Grippe-ähnlichen Symptomatik glimpflich ab, es gibt aber auch schwere Verläufe mit Virusbefall von Hirnhäuten, Gehirn und Rückenmark. Die ausgelösten Entzündungsreaktionen können zu bleibenden Lähmungen, Gleichgewichtsstörungen sowie Sprach- und Schluckstörungen führen. Vereinzelt kann es auch zu Todesfällen kommen. Im Vogtlandkreis sind bisher keine Todesfälle gemeldet worden.
Im Jahr 2014 erklärte das Robert Koch-Institut (RKI) den Vogtlandkreis zum FSME-Risikogebiet. Für Einwohner des Landkreises gilt damit die Impfempfehlung des RKI gegen die von Zecken übertragene Frühsommer-Meningoenzephalitis. Ausschlaggebend für die Entscheidung waren die Fallzahlen der vergangenen fünf Jahre.
Im Juni 2015 wurden die an den Vogtlandkreis angrenzenden Kreise Greiz und Stadtkreis Hof ebenfalls als FSME-Risikogebiet eingestuft.
Anfang 2019 kam auch der Landkreis Sächsische Schweiz-Ostergebirge hinzu.
Die aktuellen Risikogebiete (insgesamt 178 Kreise) in Deutschland können auf der Internetseite des RKI abgerufen werden (www.rki.de/zecken).
Schutzimpfung
Wird ein Mensch von einer Zecke gebissen, die das FSME-Virus trägt, gelangt der Erreger aus der Speicheldrüse der Zecke direkt in den Körper. Und ist die Krankheit erst einmal ausgebrochen, können mit Medikamenten nur noch die Beschwerden gelindert - jedoch nicht die Erkrankung selbst bekämpft werden. Antibiotika sind gegen das FSME-Virus wirkungslos. Doch eine entsprechende Impfung bietet eine zuverlässige Prophylaxe.
Eine Impfung empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) neben den Einwohnern von Risikogebieten auch Menschen, die eine Urlaubs- oder Geschäftsreise in ein solches Gebiet planen.
Die Kosten der Impfung in den Risikogebieten werden von den Krankenkassen übernommen.
Außer FSME können Zecken auch andere Krankheiten - darunter Borreliose - übertragen, gegen die kein Impfstoff verfügbar ist. Erstes Symptom ist eine kreisförmige Rötung um die Bissstelle. Stellt man dies fest, sollte man einen Arzt aufsuchen, da dies auf eine Infektion durch Borrelien hinweisen kann. Die Bakterien werden erst einige Stunden nach dem Zeckenbiss übertragen, weshalb das sofortige Absuchen nach dem Aufenthalt im Freien und das Entfernen von Zecken hier Infektionen verhindern kann. Eine Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden.
Weitere Schutzmaßnahmen
Schutz vor einem Zeckenbiss bieten das Tragen heller, langer Kleidung sowie der Einsatz von Repellants (Abwehrmittel). Grundsätzlich sollte jeder, der sich länger in der freien Natur aufhält, anschließend den Körper gründlich nach Zecken absuchen, die neben FSME auch Borreliose übertragen können. Auf der Suche nach einer geeigneten Stelle krabbeln die winzigen Parasiten auf dem ganzen Körper herum. Zeckenbisse können an nahezu jeder Körperstelle vorkommen. Gehäuft treten sie in den Kniekehlen, im Genitalbereich und an Brust und Bauch auf. Bei Kindern ist zusätzlich der Kopf betroffen. Um die Zecke zu entfernen, sollte sie möglichst hautnah gegriffen und langsam herausgezogen werden.