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Ausbruch der Bovinen Virusdiarrhoe (BVD) in einem vogtländischen Rinderbestand

In einem Rinderbestand im westlichen Vogtland hat das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt (LÜVA) des Vogtlandkreises den Ausbruch der Bovinen Virusdiarrhoe (BVD) zum 01.11.2022 amtlich festgestellt.

Die Eintragsursache ist bisher nicht bekannt. Mögliche Eintragswege aus aktuell nicht freien Gebieten Deutschlands und anderen möglichen Quellen werden weiterhin geprüft.

 

In dem Milchviehbestand mit ca. 500 Rindern wurde ein Kalb im Rahmen der gesetzlich verpflichtenden Untersuchung positiv auf das BVD - Virus getestet. Der Bestand ist aktuell gesperrt und unterliegt der amtlichen Beobachtung durch das LÜVA. 

 

Die amtliche Feststellung des Ausbruchs der BVD hat zunächst keine Auswirkungen auf andere Rinderbestände im Vogtlandkreis. Größtes Augenmerk wird nun durch die strikte Einhaltung von Biosicherheitsmaßnahmen darauf gerichtet sein, dass das Virus nicht aus dem Bestand herausgetragen wird.  Für den Bestand gelten gesonderte Verbringungsregelungen für lebende Rinder.

 

Die BVD gehört zu den weltweit wirtschaftlich bedeutsamsten Infektionskrankheiten beim Rind. Empfänglich für das Virus sind auch andere Wiederkäuerarten, in seltenen Fällen auch Schweine.

Seit 2004 ist die BVD in Deutschland anzeigepflichtig. Nach dem neuen europäischen Recht ist sie als Kategorie C, D und E - Seuche gelistet. Die Bekämpfung ist in der BVDV – Verordnung und in der europäischen Gesetzgebung geregelt. Kernpunkt der Bekämpfung ist die Untersuchungspflicht für alle Rinder spätestens bis zum 20. Lebenstag.

Der überwiegende Teil Deutschlands, darunter auch Sachsen, hat den Status „frei von BVD“. In den übrigen Regionen Deutschlands gibt es von der EU genehmigte Tilgungsprogramme.

Bei dem Ausbruch im westlichen Vogtland handelt es sich um den ersten Ausbruch in einem freien Gebiet in Deutschland.

 

Der Erreger ist ein RNA – Virus. Die Übertragung erfolgt meist direkt von Tier zu Tier über verschiedene Körpersekrete, insbesondere Kot oder diaplazentar, d.h. vom Muttertier auf das ungeborene Kalb.

Akute Infektionen verlaufen bei erwachsenen Tieren eher mild. Jungtiere können Fieber, Appetitlosigkeit, nicht eitrigen Nasenausfluss, milde Atemwegssymptome oder Durchfall bekommen. Bei der Infektion trächtiger Tiere kommt es in Abhängigkeit vom Infektionszeitpunkt zu Fruchtbarkeitsstörungen, Aborten, Totgeburten, Missbildungen, Geburt lebensschwacher Kälber oder dauerhaft infizierter Kälber. Letztere scheiden permanent große Virusmengen aus und gefährden den gesamten Bestand.

Für den Menschen ist das Virus ungefährlich.