Vogtlandkreis führt Katastrophenschutzvollübung durch
Zusammenspiel auf hohem Niveau
geübt und trainiert
Etwa 300 Einsatzkräfte und 60 Fahrzeuge aus Feuerwehren, Rettungsdienst, THW, Katastrophenschutzeinheiten und der Polizei sowie Versorgungskräfte und eine beachtliche Anzahl von Statisten waren am Samstag im Raum Bösenbrunn/Bobenneukirchen/Dröda an der alle drei Jahre stattfindenden Katastrophenschutzvollübung des Vogtlandkreis beteiligt.
Geübt wurden dabei das Zusammenspiel der Rettungskräfte im Schadengebiet und die Bevölkerungswarnung über Sirene und Radio, so der Sachgebietsleiter Brand- und Katastrophenschutz Ingo Glaß.
Der Ausgangspunkt war das Sprengmittellager der Firma MAXAM Deutschland GmbH, wofür als Planungsgrundlage das Übungsszenario der Hypothetische Störfall „Explosion von Sprengstoffen“ gewählt wurde.
Gegen 8.13 Uhr, kommt es aus bisher noch nicht erklärbaren Gründen zu einer schweren Explosion auf dem Gelände des Sprengstofflagers. Durch diese Explosion entsteht im unmittelbaren Umfeld ein Feuerball und es werden Wurfstücke, teilweise brennend, mehrere hundert Meter weit geschleudert. Das führt an mehreren Stellen, in dem am Sprengstofflager liegenden Waldgebiet, zu Bränden. In Folge der Explosion und der Rauchentwicklung im Umfeld des Sprengmittellagers gingen in der Integrierten Regionalleitstelle (IRLS) Zwickau mehrere Notrufe ein“, so das Szenario.
Eingebaut in die Vollübung war die Löschwasserversorgung über zwei sehr große Distanzen. Zum einen musste vom Vorstau der Talsperre Dröda eine gut 3.000 Meter lange Schlauchleitung mit sechs dazwischen geschalteten Pumpen und ein weitere Leitung über 1.400 Meter Länge gelegt werden.
Noch vor dem Eintreffen der ersten Einsatzkräfte am Geschehen, kommt es zu einem Unfall, bei dem ein PKW mit drei Insassen von umstürzenden Bäumen zerquetscht wird und die Zufahrt zum Sprengmittellager blockiert ist.
Im umliegenden Wald, der lokal brennt, muss eine Wandergruppe, die dort gerade unterwegs ist gerettet werden. Dabei kam eine Suchkette der Polizei zum Einsatz und Suchhunde des Technischen Hilfswerks.
Bei Straßensperrungen im Umfeld des Geschehens kommt es zu einem weiteren Unfall, bei dem drei Verletzte geborgen und versorgt werden müssen.
Das Übungsziel wurde der ersten Einschätzung nach erfüllt. Eine exakte Auswertung wird erst in den nächsten Tagen vorliegen, denn an der Übung nahmen auch 17 Schiedsrichter teil, die das Geschehen fachlich und im Detail unter die Lupe nahmen, so Ingo Glaß abschließend. Landrat Rolf Keil, der das Geschehen verfolgte, bedankte sich für die große Einsatzbereitschaft der Rettungskräfte und bei den rund 30 Statisten, die an der Übung teilnahmen. Ein Szenario, das so eintreten kann, auch wenn sich das keiner wünscht. Gut, das alles klappte und keiner wirklich zu Schaden kam, so Landrat Rolf Keil.