Vogtlandkreis - Flussperlmuschel
Projektbeschreibung (Zusammenfassung)
Seit dem Jahr 2011 leistet der Vogtlandkreis aktiv Artenschutzhilfe für eine kleine Attraktion: die in Sachsen akut vom Aussterben bedrohte und europaweit gefährdete Flussperlmuschel.
Winzig kleine Jungmuscheln fallen hier von den Kiemen ihrer Wirtsfische (Bachforellen) ab. Sie werden unter dem Mikroskop selektiert und in der Folgezeit mit Spezialnahrung gefüttert und für die Aussetzung in verschiedenen Käfigtypen vorbereitet.
Ziele der Muschelnachzucht
Mit den gezüchteten Muscheln soll eine neue, sich selbst reproduzierende Muschelgeneration aufgebaut werden. In sämtlichen Vorkommensgewässern fand seit Jahrzehnten keine natürliche Vermehrung statt, so dass die letzten Muschelvorkommen Sachsens völlig überaltert sind bzw. kurz vor dem Absterben stehen.
Die sensiblen Jungtiere dienen außerdem dem sogenannten Biomonitoring: Sie sollen also helfen, geeignete Gewässerabschnitte zum Auswildern und Wiederansiedeln zu finden. Grund: Die vom Aussterben bedrohte Flussperlmuschel gilt als Reinwasserindikator und war ehemals im Vogtland weit verbreitet.
Bundesprojekt "ArKoNaVera"
Zwischen 2015 und 2021 ist die Muschelnachzucht Projektbestandteil des Vogtlandkreises im sächsisch-bayerischen Bundesprojekt zum Schutz von Flussperl- und Malermuschel.
Finanzierung
Gefördert werden unsere Aktivitäten durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherhei im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt.
Projektpartner
Als Vogtlandkreis agieren wir im Projekt als einer von vier Umsetzungspartnern. Außerdem sind vier Forschungspartner beteiligt, u. a. die Technische Universität Dresden, bei der auch die Gesamtkoordination liegt.