Hier gehen "Schwamme"sammler ganz auf Nummer sicher
Bald wandern wieder Maronen, Steinpilze und andere Waldfrüchte in die vogtländischen Körbe. Sollte man sich bei einem Fund dann doch einmal bezüglich der Genießbarkeit unsicher sein, helfen die amtlichen Pilzberaterinnen und Pilzberater weiter.
Seit mehr als 20 Jahren wird die Pilzberatung im Vogtlandkreis angeboten. Derzeit sind 16 Pilzberaterinnen und -berater beschäftigt und beraten die Bürgerinnen und Bürger ausführlich zu den ihnen vorgelegten Funden. Doch leider wird es auch im Bereich der Pilzberatung immer schwieriger, interessierte Mitstreiter zu finden. Zudem verfügt nicht jedes Gebiet im Vogtlandkreis über eine Pilzberaterin oder einen Pilzberater. Können sich beispielsweise die Stadt Reichenbach und die Gemeinde Bergen über gleich zwei Beraterinnen bzw. Berater freuen, gibt es in Pausa-Mühltroff, Bad Elster oder Bad Brambach keine Möglichkeit der offiziellen Pilzberatung. Hinzu kommt, dass der Altersdurchschnitt dieser Beraterinnen und Berater sehr hoch ist – Nachwuchs wird also immer gesucht.
Die Pilzsachverständigen haben eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe für den gesundheitlichen Verbraucherschutz des Menschen und darüber hinaus für die Natur. Um im Vogtlandkreis ein „amtlicher“ Pilzberater zu werden ist es wichtig, folgende Grundlagen zu erlangen:
- Grundkenntnisse in Systematik, Morphologie, Ökologie und Toxikologie
- Landesnaturschutzrecht
- Landeswaldrecht
- Bedeutung der Roten Listen
- Umgang mit Fachliteratur
- Hinweise zur Tätigkeit von Pilzsachverständigen als Berater von medizinischem Personal in Fällen des Verdachts einer Pilzvergiftung
- Erläuterung mittelbarer Risiken wie Infektionen, Umweltbelastungen
- Grundwissen über die Kultivierbarkeit von Pilzen
- fachgerechter Umgang mit Pilzen (sammeln, aufbewahren, Pilze als Lebensmittel)
Die erforderlichen Kenntnisse können im Rahmen von Weiterbildungsseminaren beim Arbeitskreis Pilzberatung und Pilzaufklärung beim Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND), beim Landesverband
Sachsen e.V. oder in der Deutschen Gesellschaft für Mykologie e.V. (DGfM) erworben werden. Amtliche Pilzberater erhalten im Vogtlandkreis eine kleine Aufwandsentschädigung, deren Höhe sich am Umfang der durchgeführten Beratungen, Pilzausstellungen und geleiteten Exkursionen bemisst.
Im Vogtland gibt es die Möglichkeit, mit den amtlichen Pilzberatern Kontakt aufzunehmen. Eine Liste der aktuellen Pilzsachverständigen im Vogtlandkreis sowie weitere Informationen zum Thema Pilzberatung finden Sie auf unserer Internetseite unter http://geoportal.vogtlandkreis.de/vogtl.aspx?permalink=10ZJ15WJ. Interessierte können sich zudem jederzeit an das Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt des Vogtlandkreises wenden.