Winterdienst - Straßenmeistereien im Vogtlandkreis stehen in den Startlöchern
Wenn auch der erste Schneefall noch aussteht, sind Nacht- und Bodenfröste Anzeichen dafür, dass der Winter ins Haus steht. Erste Einsätze des Winterdienstes sind daher spätestens ab Ende November auch im Vogtlandkreis möglich.
Für die bevorstehende Wintersaison sind alle vier Straßenmeistereien gut gerüstet – davon überzeugte sich am Montagmorgen Landrat Thomas Hennig gemeinsam mit dem Amtsleiter für Straßenunterhalt und Instandsetzung Alexander Maul sowie Vertretern der Medien bei einem Besuch in der Straßenmeisterei Adorf.
Rund 1.125 Kilometer Staats-, Bundes- und Kreisstraßen müssen betreut werden, wovon die Kreisstraßen den größten Anteil der Gesamtkilometer ausmachen. In Abhängigkeit der Witterungsbedingungen sind im Schnitt etwa 56 Mitarbeiter in den vier Meistereien Falkenstein, Adorf, Plauen und Reichenbach von 3:00 Uhr morgens bis 22:00 Uhr abends im Zweischichtsystem im Winterdiensteinsatz. Im Bedarfsfall, zum Beispiel bei durchgehend starkem Schneefall, können die Schichten verlängert werden oder es kommt ein durchgängiger Winterdienst zum Einsatz. Hinzu kommen Vertragspartner, welche den Winterdienst mit eigenen Fahrzeugen ergänzen.
Den Straßenmeistereien im Vogtlandkreis stehen dafür 17 eigene Winterdienstfahrzeuge, ca. 20 Unternehmerfahrzeuge, ein Miet-LKW und zwei Traktoren zur Verfügung. Weiterhin können vier eigene Multicars eingesetzt werden. Bei starken Schneefällen bzw. Verwehungen können insgesamt sechs Schneeschleudern bzw. –fräsen an eigenen Unimogs/Unternehmerfahrzeugen angebaut werden.
Die Verbindung zur Polizei hilft, mögliche Gefahrenquellen rechtzeitig zu erkennen und vorausschauender handeln zu können. Auch der Deutsche Wetterdienst (DWD) stellt dem Vogtlandkreis wichtige Informationen zur Verfügung, wie beispielsweise das Schnee- und Regenradar sowie Warninformationen.
Für einen reibungslosen Winterdienstablauf investiert der Vogtlandkreis auch in diesem Jahr wieder in neue Fahrzeug- und Gerätetechnik. Durch Lieferverzug der Hersteller aufgrund höherer Gewalt wie der Corona-Pandemie und dem Ukraine-Krieg kann die Bereitstellung von Neutechnik teilweise erst im 1. Quartal 2023 erfolgen. Für die Straßenmeistereien wurden für den Winterdienst ein Multicar mit Streumaschine und Schneepflug sowie ein neues Streugerät für einen LKW beschafft. An vier Schneepflügen wurde eine Generalüberholung durchgeführt.
Die Durchführung des Winterdienstes erfolgt in den Straßenmeistereien nach festgelegten Streubereichen. Die Länge eines Streubereiches beträgt im Durchschnitt ca. 30 Kilometer, die Zeit für einen Umlauf beträgt ca. 2,5 – 3 Stunden bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 30 km/h. Zudem werden ca. 23,5 Kilometer Schneezäune im gesamten Vogtlandkreis an gefährdeten Stellen aufgestellt.
Die Straßenmeistereien im Vogtlandkreis haben eine Einlagerungskapazität von ca. 8.300 Tonnen Auftausalz. Im Frühbezug wurden 4.600 Tonnen Auftausalz im Wert von 328.000 Euro (brutto) beschafft. Somit sind die vorhandenen Hallen in den Straßenmeistereien zu Beginn des Winters zu 93 Prozent mit Streusalz gefüllt.
Für den Winterbezug stehen den Straßenmeistereien weitere 3.750 Tonnen Streusalz auf Abruf zur Einlagerung in den Streuguthallen und 1.025 Tonnen Auftausalz zur Befüllung der Salzlöseanlagen zur Verfügung. Der Winterabruf hat ein Auftragsvolumen von 341.000 Euro brutto.
Mit täglichen Winterdienstmeldungen an die Fachaufsicht des LASuV NL Plauen und an das SMWA Dresden wird der Fahrzeug- und Geräteeinsatz mit dem entsprechenden Personal sowie der Salzverbrauch genau überwacht und ausgewertet.
Rückblick auf die Winterperiode 2021/2022
In der Winterdienstperiode 2021/2022 gab es 179 Einsatztage mit 115 Räumtagen und 129 Streutagen. Der Streusalz- und Soleverbrauch lag bei insgesamt ca. 9.270 Tonnen. Die Gesamtkosten für die Winterdienstperiode 2021/2022 betrugen ca. 3,27 Mio. Euro. Diese Summe hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 18 Prozent verringert. In der Winterdienstperiode 2020/2021 wurden insgesamt ca. 4 Mio. Euro benötigt.
Hinweis:
Trotz der Durchführung des Winterdienstes ist jeder Kraftfahrer angehalten, sich auf winterliche Straßenverhältnisse einzustellen. Auch die Fahrgeschwindigkeit sollte bei auftretenden, winterlichen Straßenverhältnissen angepasst werden.
Das Auftreten von Schnee-/-Reif- und Eisglätte kann nicht ausgeschlossen werden, da der Winterdienst auch bei bester Planung und Durchführung keine Garantie für den Kraftfahrer ist und nicht gleichzeitig an jeder Stelle präsent sein kann.