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Agrargenossenschaft Weidagrund e.G.: Aus drei Standorten mach einen!

Mit gleich drei Unternehmensbesuchen an einem Tag ging der Landrat des Vogtlandkreises, Thomas Hennig am vor wenigen Tagen auf Tour. So standen die Abstecher auf dem unweit von Pausa gelegenen Hof des Schönberger Landwirts Sven Seifert, der Agrargenossenschaft Weidagrund Pausa/Unterreichenau und des Hofladens Oberlauterbach auf dem Plan.

Agrargenossenschaft Weidagrund e.G, Unterreichenau (bei Pausa)

Mit rund 100 Mitarbeitern in den Teilbereichen Pflanzenproduktion (15), Tierproduktion (15), Direktvermarktung (55), Instandhaltung (7) und Vorstand und Verwaltung (8) weist die Agrargenossenschaft Weidagrund e.G. eine andere Dimension auf. Und doch sind die Probleme nicht ganz unähnlich. Mit dem bis vor kurzem in zwei Bundesländern wirtschaftenden Unternehmen musste sich das landwirtschaftliche Unternehmen unter anderem auch mit der doppelten Anzahl an Veterinärämtern und Tierseuchenkassen auseinandersetzen. Vorstandschef Stephan Pissors und seine Belegschaft haben mit zwei nagelneuen Rinderoffenställen und einer Biogasanlage neue Tatsachen auf sächsischem Grund und Boden geschaffen.

„Wir haben aus drei Standorten einen gemacht“, so der Genossenschaftschef. Das spart Wege, Verwaltungsleistungen und letztlich auch Arbeitskräfte, wobei diese nicht entlassen wurde, sondern aus Altersgründen ausschieden. Mit dem Bau der neuen Ställe wurden für rund 620 Kühe neue Bedingungen geschaffen. Auch die neuen Melkroboter, die jährliche Liefermengen in Höhe 5,5 Millionen kg Milch in bester Güteklasse (S) an die Vogtlandmilch ermöglichen, gehören zu dem neuen Stallkomplex dazu. Daneben werden noch 300 Hektar Grünland bewirtschaftet.
Zu diesem kommen noch 2.500 Mastschweine und 200 Mastrinder für die Direktvermarktung hinzu. Dass sich auch für die „Weidagrund“-Bauern viele Probleme mit gestiegenen Bau- und sinkenden Milchpreisen ergaben – Vorstand Stephan Pissors rechnet dabei mit einer Million Euro Mehrkosten als geplant – sollte an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben.
„Ich bin immer wieder fasziniert, wie unsere Fachleute in der Region diese Schwierigkeiten meistern“, gab Landrat Thomas Hennig unumwunden zu. Wie er wenig später erfuhr, macht es der zusätzliche Mix aus Online-Shop, Markthalle, Landhandel, Filialbetrieb, Catering, Küche und Fleischerei. „Das alles zusammen lässt uns erfolgreich sein“, lacht Vorstand Stephan Pissors bei der Verabschiedung des Landrates. Genauso haben die Unterreichenauer ihre Weichen auf Zukunft gestellt.

20.09.2023