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Stille Begegnung mit einem "ganz Großen": Landrat besucht Galerie "e.o.plauen"

Wieso ist Plauens Karikaturist Nr. 1 namentlich einem großen Teil der Vogtländer bis heute unbekannt? Warum aber ist der Name „e.o.plauen“ deutschlandweit durchaus mit großem Klang behaftet? Und weshalb haben die Vater & Sohn-Bildgeschichten vor allem in den letzten Jahren so viel Aufmerksamkeit erfahren?

Dr. Iris Haist, Leiterin des Erich-Ohser-Hauses mit Galerie e.o.plauen in der Nobelstraße der Vogtlandmetropole, hat auf diese und jede Menge andere Fragen die entsprechenden erschöpfenden Auskünfte parat.
„Erich Ohser, der seine Kinder- und Jugendzeit in Plauen verbrachte, kommt oft ins Spiel, wenn auch von Erich Kästner die Rede ist. Als dessen Zeitgenosse und Freund ergänzte er den Schriftsteller Kästner mit seiner skizzierenden Art, die Dinge, die Details und das Leben zu sehen“, so die Expertin.
Bei einem Rundgang mit dem Landrat des Vogtlandkreises durch die Etagen der Galerie offenbarte die rührige Leiterin viel aus dem Leben des Cartoonisten Erich Ohser (e.o.plauen). Dessen Sicht auf sich selbst und auf die gesellschaftlichen Verhältnisse, aber auch das Wesen des Zeichners standen im Mittelpunkt des informativen Treffens vor Ort. Viel gab es zu erzählen über den Aufbau der Schau, die vielen Sonderschauen und die Aktionen außerhalb der Galerie.
Zu diesen zählen auch die Projekte der Museumspädagogin Anett Hertwig an und mit den Schulen der Region. „In den Werkstatträumen der Galerie waren in diesem Jahr 350 Schüler und Lehrer aktiv, weitere 800 Schüler und mehr als 70 Lehrer nahmen an Führungen und Projekten teil“, blickt die Pädagogin zurück.
Überhaupt: Im Erich-Ohser-Haus wird ganzjährig eine individuelle, das heißt nach Altersstufen und Wissensstand, gestaltete Projektarbeit angeboten. Die Angebote reichen von themenbezogener Arbeit bis zu Projekttagen. Sie sind altersspezifisch gestaffelt und strukturiert und richten sich an Gruppen und Schulklassen bis 28 Kinder und Jugendliche mit einer Betreuungsperson. Darüber hinaus bietet die Galerie auch offene Veranstaltungen und Workshops an, die sich an verschiedenste Altersgruppen richten, um neue Zielgruppen zu erschließen.
Genau hierin sieht Galerie-Chefin Dr. Iris Haist die Zukunft des größten deutschen e.o.plauen-„Zentrums“. Bei letzterem Begriff muss die erfahrene Museologin schmunzeln. „Ja, der Begriff Zentrum kommt unserem Galerie-Anspruch durchaus sehr nahe, sind hier doch Werke, Leihgaben, Daten und Fotos Erich Ohsers auf sehr einzigartige Weise zentral zusammengefasst.“
Von all dieser Arbeit zeigte sich der Landrat mehr als angetan. Sein Versprechen an die 9 Aufsichten und 4 Teilzeitkräfte der Galerie: „Ich behalte ihr Haus und ihre wertvolle Arbeit im Blick. Sie können sich unserer Unterstützung zu jeder Zeit sicher sein.“

Hintergründe
Kurt Erich Ohser (geb.: 18. März 1903 in Untergettengrün, gest.: 6. April 1944 in Berlin) war ein deutscher Zeichner und Karikaturist, der besonders durch seine unter dem Pseudonym e.o.plauen geschaffenen Comicstrips um die Figuren Vater und Sohn Bekanntheit erlangte. Sie handeln von einem Vater und seinem kleinen Sohn, die mit den Problemen des Alltags kämpfen und manchmal auch große Abenteuer erleben. Sie wurden schnell beliebt und sind in vielen Ländern der Welt bekannt.

20.12.2023