Erster gemeinsamer Fachtag - „Kinder, die uns an die Grenzen bringen“
Unter der Thematik „Kinder, die uns an die Grenzen bringen“ haben Verantwortliche des Sozialamtes und des Jugendamtes auf Initiative der Eingliederungshilfe des Sozialamtes einen Fachtag ins Leben gerufen, um mit über 100 Fachkräften aus Kindertagesstätten des Vogtlandkreises einen Tag lang in der Galerie im Malzhaus Plauen zu diskutieren und sich auszutauschen.
Ausgangspunkt für die Vertiefung der Zusammenarbeit auf diesem Gebiet ist die Situation der Kindergärten mit Kindern, welche ein sozial emotional auffälliges Verhalten zeigen. Der Alltag in Kindertageseinrichtungen ist für die Fachkräfte herausfordernd. Eine zunehmende Individualisierung und Pluralisierung der familialen Lebensentwürfe sorgt für große Herausforderungen bei den Familien und damit auch bei den Kindern. Die Kita als Bildungseinrichtung ist aufgefordert, mit dieser umzugehen und die Themen der Kinder in der Alltagsgestaltung zu beachten. Angebote, welche von den Interessen der Kinder abgekoppelt sind und die für alle verpflichtend sind, entsprechen nicht der aktuellen Bildungsforschung. Dies muss zu einer veränderten Rolle der Fachkraft führen und fordert eine große Anpassungsleistung. Allen Kindern gerecht zu werden, ist eine schwere Aufgabe. Und wenn sich die Erzieherinnen und Erzieher dann noch mit herausforderndem Verhalten konfrontiert sehen, kann dies an Belastungsgrenzen gehen.
Anhand konkreter Fallbesprechungen und beispielhafter Strategien, welche im Kita-Alltag hilfreich sein können, gab der Fachtag den Teilnehmern mehr Sicherheit im Umgang mit Kindern, die herausfordernd sind. Zudem stellte die Arbeitsgruppe „integrative Kita“ des Vogtlandkreises auf dem Fachtag erste Ergebnisse und Erfahrungen vor.
Mit dem Markt der Möglichkeiten am Nachmittag, auf dem sich elf Akteure, Vertreter von Erziehungsberatungsstellen und soziale Dienste der Kinder- und Jugendpsychiatrie vorstellten konnten, wurden die Erfahrungen aus den Vorträgen und Workshops weiter vertieft. Gerne kam man dazu ins lockere Gespräch und man tauschte Kontakte aus.
Sozialtherapeuten, Kindheitspädagogen, Fachberaterinnen für Inklusion, eine Sprach- und Kulturwissenschaftlerin und eine Dozentin für Erwachsenenbildung des Thüringer Instituts 3L (Lebenslanges Lernen) gestalteten den Vormittag mit hochkarätigen Vorträge und Workshops.