Winzige Schätze - Zapfenernte in Oelsnitzer Waldgebiet
Wer im Vogtland schon unterwegs war, kennt die großen und oft auch üppigen Waldflächen der Region. In einem Mischwaldgebiet nahe der Stadt Oelsnitz gibt es allerdings eine kleine Besonderheit, die Wanderern bei genauerer Betrachtung vielleicht ins Auge springt. An einer Stelle steht Kiefer neben Kiefer, absolut akkurat. Das ist kein Zufall, hierbei handelt es sich um eine alte Kiefernplantage. Bereits zu DDR-Zeiten ist diese angelegt, über viele Jahre hinweg aber leider nicht gepflegt worden. Inzwischen gehört ihre Pflege natürlich zum Tagesgeschäft der Revierförster. Am Wochenende herrschte reges Treiben auf der Plantage, denn die Zapfenernte stand an.
"Saatgut ist eine unglaublich wertvolle Ressource", betont Rinje Rödel von der Forstbehörde des Vogtlandkreises. Während der Sachsenforst das Waldgebiet und so auch die Kiefernplantage bestellt, liegen die Pflichten rund um das forstliche Vermehrungsgut beim Landkreis und somit auch bei ihr. Frau Rödel überwacht die Zapfenernte, prüft, ob auch alle Regeln eingehalten werden und stellt den Zapfen und dem enthaltenen Saatgut schlussendlich eine Art Geburtsurkunde aus. Diese Zapfen stammen aus dem Vogtland und ihr enthaltenes Saatgut entspricht höchster Qualität.
Dass die Zapfen genau dieser Kiefern geerntet werden, ist kein Zufall. Auch wenn sie auf den ersten Blick etwas schräg aussehen, enthalten die Samen doch Gene für einen geraden Wuchs und eine schmale, stabile Krone. Sprösslinge dieser Bäume sind weniger anfällig für Schneebruch.
Kletterer eines Forstsaatgutbetriebes aus dem Harz haben die Bäume mit Seilen und Steigeisen erklommen und säckeweise Zapfen geerntet. Bis zu fünf Bäume sind pro Tag und Kletterer möglich, zwischen vier und acht Kilo können sie je Baum ernten.