Goldbeck Treuen: Europas modernstes und nachhaltigstes Feinblechzentrum offiziell eingeweiht
Selbst der Ministerpräsident des Freistaates Sachsen Michael Kretschmer (unteres Bild, links) ließ es sich nicht nehmen, diesem Festakt beizuwohnen. Das Bielefelder Bau- und Dienstleistungsunternehmen Goldbeck hat in Treuen seine Produktion für Feinblechteile erweitert und nunmehr – nach zwei Jahren Bauzeit - Europas technologisch modernstes Feinblechzentrum (Foto oben) offiziell seiner Bestimmung übergeben.
Lars Luderer, Geschäftsführer der Goldbeck Europe GmbH (unteres Bild, rechts), ordnet die Dimension des Projekts so ein: „Durch die Erweiterung schaffen wir zukunftssichere Arbeitsplätze. Mit der neuen Halle verdoppeln wir zudem unsere Produktionskapazitäten. Von Treuen aus beliefern wir ganz Europa.“
Mit einem direkten Wort an Ministerpräsidenten Michael Kretschmer verwies der Unternehmenslenker auch auf die Schwierigkeiten, die das Unternehmen bei der Auftragsvergabe durch die öffentliche Hand des Freistaates hat. Und das, als größtes Bauunternehmen Sachsens.
Landrat Thomas Hennig freute sich nach der Rede des Ministerpräsidenten, ein solches Unternehmen im Vogtland zu wissen. „Zehn Prozent der 12.000-Goldbeck-Beschäftigten arbeiten am Standort Treuen, der zugleich der zweitgrößte des Unternehmens ist. Und ich konnte mich in Bielefeld, dem Stammsitz, in Begleitung von Seniorchef Ortwin Goldbeck von der Firmenphilosophie und der Leistungskraft überzeugen. Es war ein beeindruckender Besuch.“ Auch als Dankeschön wissend, überreichte der Landrat ein Präsent an den sich im Unruhestand befindenden Seniorchef (unteres Foto, Mitte).
Seit über 30 Jahren produziert Goldbeck im Vogtland neben Stahlelementen auch Dach- und Fassadenkantteile sowie Kassetten für Fassaden und Paneele – Systembauteile, die in nahezu jedem Goldbeck-Gebäude zu finden sind.
Mit der Übergabe der neuen Feinblechproduktion hat Goldbeck diesen Teil seiner Produktion um 7.000 Quadratmeter erweitert. Ein Büroanbau mit rund 1.200 Quadratmetern ergänzt die neue Produktionshalle. In den Komplex integriert sind Pausen- und Umkleideräume für die Mitarbeitenden aus der Produktion.
Wulf Härtel, Geschäftsführer der Goldbeck Bauelemente Treuen GmbH, erklärte im Rahmen der Eröffnung: „Wir fertigen in der neuen Produktionshalle mit neuester Technologie, einschließlich Robotik und vollautomatisierten Abläufen. Digitalisierte Prozesse helfen uns dabei, die Produktion noch effizienter zu gestalten.“ Die neuen Maschinen sorgen dafür, dass der Verschnitt bei Blechen sinkt und das Material optimal genutzt wird.
Unternehmensgründer Ortwin Goldbeck, der 1992 den Standort in Treuen gründete, ergänzt: „Die Realisierung der neuen Produktionshalle markiert einen neuen, wichtigen Meilenstein in der Unternehmensgeschichte von Goldbeck. Gemeinsam mit unseren Mitarbeitenden setzen wir die positiven Entwicklungen in Treuen mit einem hochmodernen Feinblechzentrum weiter fort.“ betont. Heute zählt dieser mit rund 1.200 Mitarbeitenden zu den größten Arbeitgebern der Region.
Wichtig, zu wissen: Die Deutsche Gesellschaft für Nachhaltiges Bauen (DGNB) zeichnete Goldbeck mit der Platin-Zertifizierung aus. Die Übergabe der Auszeichnung fand im Rahmen der Eröffnungsfeier statt. Aktuell steht damit in Treuen das einzige Produktionsgebäude mit einer Platin-Zertifizierung in Deutschland - nach dem Nutzungsprofil Neubau Produktion Version 2018 der DGNB.
„Unsere neue Produktionshalle ist ein klares Bekenntnis zur Nachhaltigkeit. Hier zeigen wir, dass ökonomische und ökologische Verantwortung im Einklang funktionieren“, sagt Jörg-Uwe Goldbeck, geschäftsführender Gesellschafter der Goldbeck GmbH. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach in Kombination mit einem Energiespeicher steigert die Energieeffizienz und reduziert die CO2-Emissionen. Elektrofahrzeuge können den selbstproduzierten Strom über Ladesäulen direkt nutzen. Um die Biodiversität zu stärken, hat Goldbeck auf dem Gelände eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt: 32 Laubbäume sowie auf 2.000 Quadratmetern heimische Sträucher gepflanzt, Wiesen für Streuobst und Wildblumen angelegt, und Nistkästen für Vögel, Zauneidechsenhabitate sowie Fledermausquartiere eingerichtet. Die lange Stützmauer ist zudem vollständig begrünt.
Im Anschluss an den Festakt besichtigten die Gäste die neue Fertigungsanlage und das Hochregallager und kamen so auch mit den Beschäftigten ins Gespräch.