Versammlungsbehörde managt 180 Demos mit 16.000 Teilnehmern
Mahnwachen, Proteste gegen Sozialabbau, Treffen für Frieden und gegen Krieg, „Die Ampel ist kaputt – Wir erhalten dieses Land“, Bauernproteste, „Der Mittelstand wird zugrunde gerichtet“, „Für Demokratie und Weltoffenheit“, „Hand in Hand fürs Land“, bis hin zum Marsch des Lebens in Gedenken an KZ- Häftlinge, reichen die Themen, zu denen es allein im letzten halben Jahr mehr als 16.000 Vogtländerinnen und Vogtländer auf die Straße rief.
Im Vogtlandkreis fanden zwischen Ende Oktober 2023 und Mitte April 2024 180 Versammlungen, Aufzüge und Korsos statt, teilweise mit bis zu 600 Fahrzeugen und mehr als 2.500 Teilnehmern. 107 Veranstaltungen fanden im Revierbereich Plauen statt, 69 im Revierbereich Auerbach und vier vogtlandweit.
Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Versammlungsbehörde des Vogtlandkreises hatten in Zusammenarbeit mit den Polizeibehörden und den Versammlungsanmeldern dabei alle Hände voll zu tun, Ordnung und Sicherheit während den Veranstaltungen zu gewährleisten. Oftmals gingen diesen zwei- bis sechsstündige Kooperationsgespräche zur Absicherung und ordnungsgemäßen Durchführung der Kundgebungen und Demonstrationen zwischen den Behörden und den Versammlungsleitern voraus.
Einfach ist das jedoch nicht immer. So zum Beispiel wenn mehrere Anmelder ihre Kundgebungen zur gleichen Zeit am gleichen Ort abhalten wollen. Aktuell wird es beispielsweise auch kompliziert, wenn es sich um sogenannte „Mischveranstaltungen“ handelt, bei denen nach Autokorsos „Mahnfeuer“ stattfinden. Hier müssen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Versammlungsbehörde mit den Polizeibehörden vor Ort klar abgrenzen, zwischen Vergnügungs- und Versammlungscharakter.
Anders bei der Demo „Pro Palästina“ im Oktober 2023. Hier mussten sogar Dolmetscher organisiert werden, um sich einerseits mit den Veranstaltern besser zu verständigen und anderseits um inhaltliche Meinungsäußerungen einordnen zu können. Immerhin sorgten lausstarke Sprechchöre zwei Stunden lang für Aufsehen.
Ereignisse, die die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Versammlungsbehörde, nur wenige Monate nach der Corona-Pandemie, erneut an die Grenzen bringt. Die übergroße Mehrzahl der Versammlungen, Demonstrationen und Korsos findet in den Abendstunden und an den Wochenenden statt.