Imker setzen auf Medikamente gegen Varroamilbe - zwei Ausgabetermine im Sommer
Wichtige Nachricht für alle über 440 Imker im Vogtlandkreis: Die Ausgabe der bestellten Medikamente zur Varroamilbenbekämpfung erfolgt in diesem Jahr am
- Donnerstag, 11. Juli 2024 von 15 bis 19 Uhr und am
- Donnerstag, 15. August 2024 von 15 bis 18 Uhr
im Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt, Dienststelle Oelsnitz, Stephanstraße 9, Nebengebäude, linker Eingang,
Erdgeschoß.
Wie Dr. Anne Schilder, Amtsleiterin des Lebensmittelüberwachungs- und Veterinäramt des Vogtlandkreises mitteilt, gibt es für die Medikamente spezielle Behandlungszeiten bzw. –Intervalle je nach Befallsintensität. Am besten führt man die Behandlung nach der Honigernte durch, die Monate Juli und August sind hierfür also die geeignetsten Monate. Die Imker müssen sich bei der Anwendung an die Vorgaben des Herstellers halten.
Nachgefragt: Wie wirken die Medikamente auf die Bienen?
Die Medikamente werden auf unterschiedliche Weise in die sogenannte Bienenbeute - im Volksmund den Bienenstock - gebracht. Des reicht vom Träufeln bis hin zur Einsprühung. Die dadurch entstehenden Dämpfe schädigen die Milbe. Meist wird zwischen den Medikamenten gewechselt, um Resistenzen zu vermeiden. Ameisen- und Oxalsäure wirken als eine Art „Säureangriff“ auf die Varroamilben, die sich auf den Bienen befinden. Die Säure dringt in die Atemwege der Milben ein, wo sie das Atmungssystem und den Stoffwechsel der Milben stört, was schließlich zu deren Tod führt. Ameisen- und Oxalsäure können außerdem die Fortpflanzung der Milben beeinträchtigen und so den Befall in der Bienenvölkerpopulation reduzieren.
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Hintergrund:
Jeder Imker kann auf der Grundlage der bei der Sächsischen Tierseuchenkasse gemeldeten Bienenvölker bestimmte Medikamente (Ameisensäure, Oxalsäure, Thymol) gegen die Varroose* bestellen und bekommt diese kostenlos für die von ihm gemeldeten Völker, für welche er den Tierseuchenkassenbeitrag entrichtet hat. Die Medikamente sind auch frei im Handel erhältlich.
*(Varroa destructor = Milbe, die auf den erwachsenen Bienen lebt und auch in der Bienenbrut und mit bloßem Auge erkennbar ist. Sie „zapft“ die Bienen an und ernährt sich von der Blutlymphe. Dadurch wird die Biene geschwächt. In der Folge können die Völker – insbesondere über den Winter – zusammenbrechen).