Risikogruppen: Wer ist besonders gefährdet?
Die gesundheitliche Belastung durch hohe Temperaturen wird von jedem einzelnen sehr unterschiedlich wahrgenommen und nicht jedem macht Hitze unbedingt etwas aus. Dennoch gehören zahlreiche Menschen zu hitzegefährdeten Risikogruppen, die bei länger andauernden und hohen Temperaturen besonders gefährdet sind. Vielen Menschen ist allerdings überhaupt nicht bewusst, dass sie zu einer dieser Gruppen gehören.
Ob Sie betroffen sind und warum es für Sie ein gesundheitliches Risiko bei hohen Temperaturen gibt, können Sie an dieser Stelle nachlesen:
Ältere Menschen
Vor allem älteren Menschen machen langanhaltende sommerliche Hitzeperioden zu schaffen. Mit zunehmendem Alter nimmt die Fähigkeit des Körpers zur Wahrnehmung von Hitze und zur Selbstkühlung durch Schwitzen ab. Auch haben ältere Menschen ein verzögertes und nur mehr schwaches Durstempfinden. Sie trinken zu spät und zu wenig, was die Fähigkeit zu schwitzen weiter reduziert. Dadurch kann sich der Körper bei Hitze schnell auf eine gesundheitsgefährdende Temperatur erwärmen. Wer darüber hinaus im Alter allein lebt, kann ausreichendes Trinken und das Kühlen der Innenräume schlichtweg vergessen.
- Tipps für Menschen ab 65 Jahren und Angehörigen finden Sie auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Weitere Informationen zum Thema Alter und Hitze bietet die Broschüre (PDF) des Robert-Bosch-Krankenhauses in Stuttgart
Säuglinge und Kleinkinder
Da sie Beeinträchtigungen oder Beschwerden durch Hitze oder Sonneneinstrahlung nur unzureichend äußern können, müssen Säuglinge und Kleinkinder besonders vor Hitze und starker Sonnenstrahlung geschützt werden. Sie können Ihre Körpertemperatur und ihre Schweißproduktion noch nicht gut selbst regulieren. Auch ist ihre Haut ist noch um ein Vielfaches empfindlicher als die von Erwachsenen, da sich ihr UV-Schutz in den ersten Lebensjahren noch entwickeln muss. Geben Sie Säuglingen und Kleinkindern im Sommer daher regelmäßig zu trinken und wasserhaltige Nahrungsmittel zu essen, wie zum Beispiel ein Stück Apfel oder ein Stück Wassermelone. Schützen Sie sie darüber hinaus mit leichter, heller Kleidung und Sonnenhut und benutzen Sie Sonnencreme mit einem hohen Lichtschutzfaktor.
Und zu guter Letzt:
Lassen Sie Kinder niemals allein im Auto. Denn durch das Aufheizen des Autos kommt es schnell zu einer Überhitzung.
- Tipps für Eltern von Säuglingen und Kleinkindern finden Sie auf der Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Weitere Informationen, wie Sie sich und Ihre Kinder bei Hitze schützen können, finden Sie in der Broschüre “Kinderschutz ist Klimaschutz" (PDF) der KlimaDocs
Schwangere und Stillende
Während einer Schwangerschaft produziert der Körper mehr Wärme als sonst. Durch den gesteigerten Stoffwechsel und die Erhöhung der Blutzirkulation mit erweiterten Blutgefäßen haben viele Schwangere mit Kreislaufproblemen zu tun. Durch hohe Temperaturen und insbesondere durch Hitze werden diese verstärkt. Auch schwere und geschwollene Beine machen werdenden Müttern an warmen und heißen Tagen besonders zu schaffen. Zusätzlich sorgen Schwangerschaftshormone dafür, dass die Haut auch besonders lichtempfindlich reagiert. Hautreizungen bis hin zum Sonnenbrand und sogar Sonnenallergien treten bei Schwangeren daher häufiger auf.
An heißen Tagen sollten Schwangere folglich nicht nur ausreichend trinken, sondern ab und an die Beine zur Entlastung der Blutgefäße hochlegen. Sie sollten sich regelmäßig kleine Erholungs- und Erfrischungspausen gönnen. Leichte Bewegung in den kühleren Morgen- und Abendstunden wie zum Beispiel Spazierengehen oder Schwimmen sind bei Hitze geeignete Aktivitäten für Schwangere, um den Körper nicht zusätzlich zu belasten.
Aber auch nach einer Schwangerschaft und Geburt befinden sich die Hormone in einem Anpassungsprozess. Vor allem während der Wochenbettphase sind viele Mütter noch geschwächt und durch Hormone kommt es gelegentlich zu Schweißausbrüchen. Unter Hitze würden sich diese Symptome eventuell noch verstärken. Auch können eine verstärkte Schweißproduktion bei hohen und heißen Temperaturen und der damit verbundene Flüssigkeitsverlust die Milchbildung stören.
- Eine Website (Link) und einen Flyer (PDF) mit Empfehlungen für Schwangere stellt die Stadt und Region Hannover zur Verfügung.
- Weitere Informationen, wie Schwangere sich und ihr Baby bei Hitze schützen können, finden Sie auf der Website www.familienplanung.de der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
- Dass zwischen hohen Temperaturen und dem Risiko einer späten Frühgeburt sogar ein Zusammenhang besteht, können Sie unter anderem auf der Website des Deutschen Wetterdienstes (DWD) nachlesen.