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Welche Formen hitzebedingter gesundheitlicher Notfälle gibt es?

Im Folgenden sind verschiedene Formen hitzebedingter gesundheitlicher Notfälle beschrieben. Es kann auch eine Kombination mehrerer Arten von Hitzeschädigungen auftreten. In solchen Fällen hilft nur ein Bündel therapeutischer Maßnahmen.

Hitzschlag

Ursache und Symptome:

Bei einem Hitzschlag nimmt der Organismus - wegen der hohen Außentemperaturen - mehr Wärme auf, als er wieder an die Umgebung abgeben kann. So gerät die Körpertemperatur außer Kontrolle und steigt rasch an. Sie kann innerhalb von 10 bis 15 Minuten bis auf 41 Grad Celsius steigen. Symptome eines Hitzschlags sind ungewöhnliche Unruhe, eine extrem hohe Körpertemperatur (oral gemessen über 39 Grad Celsius), eine heiße, rote und trockene Haut, Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Schläfrigkeit, starkes Durstgefühl, Verwirrtheit, Krampfanfälle, eine Eintrübung des Bewusstseins bis zur Bewusstlosigkeit. Ein Hitzschlag entwickelt sich sehr schnell (innerhalb von 1 bis 6 Stunden) und kann in weniger als 24 Stunden zum Tod führen, sofern keine geeigneten Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Verhaltensmaßnahmen:

Ein Hitzschlag ist lebensgefährlich! Verständigen Sie sofort einen Arzt! Bringen Sie die betroffenen Menschen bis zum Eintreffen des Arztes an einen kühlen Ort. Sollte noch keine Bewusstseinseintrübung vorliegen, so geben Sie den Betroffenen zu trinken. Lockern Sie enge Bekleidung, machen Sie kühle und feuchte Umschläge, sorgen Sie für Luftzug!

Hitzeerschöpfung

Ursache und Symptome:

Eine Hitzeerschöpfung ist eine mildere Form der Hitzekrankheit. Sie kann nach mehreren Tagen mit hohen Temperaturen und als Folge eines unzureichenden oder unausgewogenen Flüssigkeitsersatzes hervorgerufen werden. Eine solche Erschöpfung ist die Reaktion des Körpers auf einen übermäßigen Verlust von Wasser und Salzen, die im Schweiß enthalten sind (Exsikkose). Gleicht man die Verluste nicht durch Zufuhr von Wasser und Elektrolyten aus, so entstehen eine langsam zunehmende Schwäche, blassgraue, feuchtwarme Haut, Muskelkrämpfe, Übelkeit, Schwindel, Verwirrtheit, Fieber, Kreislaufkollaps, Bewusstlosigkeit. Ältere Menschen neigen besonders zur Hitzeerschöpfung.

Verhaltensmaßnahmen:

Sollten die Symptome sich verschlimmern oder länger als eine Stunde anhalten, so holen Sie ärztliche Hilfe. Ansonsten können Sie den Betroffenen helfen, sich abzukühlen.
Abkühlungen können sein:

  • kühle elektrolythaltige, nichtalkoholische Getränke;
  • Ruhe;
  • kühle Dusche, kühles Bad oder Abwaschen mit Schwamm und kühlem Wasser;
  • eine klimatisierte Umgebung;
  • leichte und bequeme Kleidung.

Sonnenstich

Ursache und Symptome:

Starke UV-Sonnenlichteinstrahlung auf den unbedeckten Kopf kann zu einer Entzündung der Hirnhäute (aseptische Meningitis) und einer gefährlichen Schwellung des Hirngewebes (Hirnödem) führen. Symptome sind starke Kopfschmerzen, Nackensteife, Lichtscheu, Übelkeit, Erbrechen, Bewusstseinstrübung.

Verhaltensmaßnahmen:

Die Betroffenen an einen schattigen, kühlen Ort bringen. Mit kalten, nassen Tüchern bedecken. Bei ausgeprägter Symptomatik den Notarzt alarmieren.

Hitzekollaps

Ursache und Symptome:

Bei anhaltender Hitze führt die vermehrte Durchblutung der Haut zwecks Wärmeabgabe zu einer kritischen Blutdrucksenkung. Dabei wird die Hirndurchblutung so vermindert, dass es zu kurzfristiger Bewusstlosigkeit und zum Kollaps kommt.

Verhaltensmaßnahmen:

Die Betroffenen an einen schattigen, kühlen Ort bringen und überflüssige Kleidung ablegen. Falls möglich, portionsweise salzhaltige Flüssigkeit geben. Verständigen Sie sofort einen Notarzt.

Hitzekrämpfe

Ursache und Symptome:

Hitzekrämpfe erleiden normalerweise solche Menschen, die bei Anstrengung viel schwitzen. Der Körper verliert durch das Schwitzen Salz und Flüssigkeit. Die niedrige Salzkonzentration in den Muskeln führt zu schmerzhaften Krämpfen. Hitzekrämpfe können auch ein Anzeichen von Hitzeerschöpfung sein. Symptome sind Muskelschmerzen oder –krämpfe, die normalerweise im Bauch, in den Armen oder Beinen und in Verbindung mit einer anstrengenden Aktivität auftreten. Bei Herzproblemen oder natriumarmer Ernährung sollten Sie Hitzekrämpfe ärztlich behandeln lassen.

Verhaltensmaßnahmen:

  • Stellen Sie alle Aktivitäten ein und setzen Sie sich ruhig an einen kühlen Ort.
  • Trinken Sie Saft oder ein elektrolythaltiges Sportgetränk.
  • Nehmen Sie auch nach Abklingen der Krämpfe die anstrengende Aktivität einige Stunden nicht wieder auf, weil eine weitere Überanstrengung zu Hitzeerschöpfung oder Hitzschlag führen kann.
  • Sollten Muskelkrämpfe länger als eine Stunde anhalten, so suchen Sie einen Arzt auf.

Sonnenbrand

Ursache und Symptome:

Sonnenbrand sollten Sie vermeiden, weil er die Haut schädigt. Obwohl die zugehörigen Beschwerden gewöhnlich gering sind und eine Heilung häufig innerhalb einer Woche eintritt, kann ein schwerwiegender Sonnenbrand ärztliche Hilfe erfordern. Die Symptome eines Sonnenbrands sind: die Haut rötet sich, schmerzt und ist unnormal warm.

Verhaltensmaßnahmen:

Suchen Sie mit einem Kleinkind im Alter von unter einem Jahr einen Arzt auf, falls es an einem Sonnenbrand leidet oder die folgenden Symptome vorliegen:

  • Fieber;
  • mit Flüssigkeit gefüllte Bläschen;
  • große Schmerzen im Bereich des Sonnenbrandes.

Bei der Behandlung eines Sonnenbrands sollten Sie auf Folgendes achten:

  • Vermeiden Sie wiederholte Sonnenexposition.
  • Legen Sie kalte Kompressen auf oder tauchen Sie den vom Sonnenbrand betroffenen Bereich in kühles Wasser.
  • Cremen Sie die betroffenen Stellen mit einer Feuchtigkeit spendenden, kühlenden Lotion ein. Verwenden Sie keine Wundsalbe, Butter oder Heilsalbe.
  • Öffnen Sie die Bläschen nicht!

Hitzeausschlag

Ursache und Symptome:

Bei einem Hitzeausschlag handelt es sich um eine Reizung der Haut als Folge einer übermäßigen Schweißabsonderung bei heißem, schwülem Wetter. Ein Hitzeausschlag kann in jedem Alter auftreten, ist jedoch besonders unter kleinen Kindern verbreitet.
Symptome sind Hautausschlag mit roten Pickelchen oder kleinen Bläschen. Dieser Hautausschlag tritt vermehrt im Hals- und oberen Brustbereich, in der Leistengegend, unter dem Busen und in den Ellbogenfalten auf.

Verhaltensmaßnahmen:

Die beste Behandlungsmethode bei einem Hitzeausschlag ist ein kühler, weniger feuchter Ort. Den betroffenen Körperbereich müssen Sie trocken halten. Um die Beschwerden zu lindern, können Sie Talkumpuder verwenden. Keine Salben oder Cremes auftragen, da diese die Haut warm und feucht halten und die Beschwerden damit zunehmen können.

Bei folgenden Symptomen sollten Sie oder Menschen in Ihrer Umgebung immer den Rettungsdienst/Notarzt alarmieren:

  • heftige Kopfschmerzen;
  • unstillbares Erbrechen;
  • sehr hohe Körpertemperatur (über 39 Grad Celsius);
  • plötzliche Verwirrtheit;
  • Krampfanfall;
  • Bewusstseinstrübung;
  • Kreislaufschock;
  • Bewusstlosigkeit.