Über Mittelpunkte des Lebens
Werkstätten und Schulen sind für viele Menschen im Vogtland Mittelpunkte des Lebens. Ganz besonders aber für die Schüler des Evangelischen Schulzentrums Schöneck und die Mitarbeiter der Werkstätten Obervogtland in Oelsnitz. Beide Gruppen waren in Oelsnitz auch die Gastgeber für ein Treffen mit dem sächsischen Ministerpräsident Michael Kretschmer, was ganz besonders den Landrat des Vogtlandkreises freute.
"Der Obervogtländische Verein für Innere Mission e.V. ist seit vielen Jahren in den Bereichen Bildung, Ausbildung und Produktion ein vorbildhafter Träger in der Region. Dass er heute im Mittelpunkt einer Veranstaltung mit dem Ministerpräsident steht, ist eine hohe Wertschätzung der Arbeit des Vereins“, so Landrat Thomas Hennig.
Nicol Georgi, Geschäftsführerin des evangelischen Vereins brachte es denn auch in ihrer Begrüßungsrede auf den Punkt. „Ja, wir sind für viele der Beschäftigten unserer Werkstätten der Mittelpunkt ihres Lebens. Immerhin 171 Plätze an mehreren Standorten der drei Tischlereien, einer Keramikwerkstatt, des Landschafts- und Gartenbaues und mehrerer Industriebereiche zeugen von der täglich neu gelebten Idee, Menschen mit den verschiedensten Einschränkungen durch Inklusion eine Aufgabe und ihrem Leben einen Sinn zu geben.“
Landrat Thomas Hennig lobte in diesem Zusammenhang die hervorragende Zusammenarbeit mit größeren, aber auch kleineren Unternehmen der Region. So liefern die Werkstätten rund eine Million Teile jährlich an die benachbarte Firma Meiser im Industriegebiet, wie Geschäftsführerin Nicol Georgi betonte. Auch die rund einjährige Vorbereitung der Gründung einer Außenarbeitsgruppe widerspiegele die verantwortungsvolle Herangehensweise an die Problematik der Inklusion.
Dass an diesem Tag vor allem aber die schulische Ausbildung am evangelischen Schulzentrum Schöneck eine Rolle spielen sollte, rückte nach dem Einsatz des Chores der Einrichtung in den Mittelpunkt der Veranstaltung. Als eine von drei sächsischen Schulen errang die Bildungsstätte den Titel „Digitale Schule Sachsens“. Genau hier und in der Zusammenarbeit mit einem großen Schönecker Software-Unternehmen lägen die Vorteile der Schule. „Natürlich müssen wir uns als freier Träger ganz besonders anstrengen, Schülern neue Angebote zu unterbreiten“, bekräftigte Nicol Georgi. Und natürlich gebe es gewisse Ängste, bei einer abnehmenden Schülerzahl auch zukunftsfähig zu bleiben. Diesen Druck wollte der Ministerpräsident etwas entkräften. Wenn es nach ihm ginge, so sei jeder Träger einer freien Schule eine wertvolle Ergänzung der Schullandschaft, die es zu fördern gelte. Und dabei bleibe er.
Landrat Thomas Hennig sah es abschließend nicht anders: „Wir brauchen solche Schulen, solche Ideen und Menschen, die unsere Region in der Zukunft stärken. So, wie sich heute die Schülerinnen und Schüler der Schönecker Schule präsentiert haben, macht es Mut, dass uns die intelligenten und kreativen jungen Leute zukünftig nicht ausgehen.“