Ein Lauf im Zeichen der Einheit: Reservisten treten neunten Vier-Länder-Marsch an
Ein wolkenverhangener Himmel, kühler Wind, aber immerhin kein Regen – optimale Bedingungen für ein ganz besonderes Outdoorevent. Zum neunten Mal führte die Landesgruppe Sachsen des Reservistenverbandes den internationalen Vier-Länder-Marsch durch. 100 Kameradinnen und Kameraden haben sich beteiligt, 60 haben aktiv am Marsch teilgenommen. Über 42 Kilometer ging es entlang des Grünen Bandes von Ebmath bis nach Mödlareuth. Die Strecke ist nicht zufällig gewählt. Bis zur Wende verlief dort, wo sich heute ein einmaliges Naturmonument erstreckt, der sogenannte Todesstreifen. Durch Mauern und Schießbefehl wurden Deutschland und Europa einst geteilt. Demgegenüber steht heute ein gemeinsamer Marsch, der den Fokus auf das interregionale Zusammenwirken militärischer und ziviler Behörden lenken soll.
Doch nicht nur Kameraden aus Sachsen, Bayern, Thüringen und Tschechien waren geladen – auch aus Hessen und Sachsen-Anhalt kam Unterstützung. Welch ein Tempo die Kameraden, die teils mit bis zu 15 Kilogramm Gepäck für den Leistungsmarsch unterwegs waren, vorlegten, beeindruckte nicht zuletzt den Beigeordneten des Vogtlandkreises. Gemeinsam mit den Reservisten legte Dr. Axel Steinbach eine Teilstrecke von gut zwölf Kilometern zurück. Am Deutsch-Deutschen-Museum angekommen, lobte er das Durchhaltevermögen der Kameraden.
Zugleich betonte er in seinem Grußwort die ungeheure Bedeutung des Marsches selbst: „Es ist beeindruckend hier an dieser Stelle, am Ziel des Marsches, dem „Deutsch-Deutsches Museum Mödlareuth“ zu stehen. Hier im Museum und am Grünen Band wird Erinnerung erlebbar gemacht.“ Der einst geteilte Ort, in dem Nachbarn plötzlich zu gegenseitigen Staatsfeinden erklärt wurden und sich viele Jahre später wieder annähern durften, steht als Ende der Marschstrecke für die vollendete Einheit. Er dankte für die Möglichkeit, am Marsch teilnehmen zu dürfen und für dessen tadellose Organisation.
Diese hatte in diesem Jahr die Reservekameradschaft Oelsnitz / Vogtland übernommen. Hauptorganisator Markus Müller wurde für das Engagement geehrt.
Auch Bundestagsvizepräsidentin Yvonne Magwas, welche erneut die Schirmherrschaft des Marsches übernommen hatte, gedachte der Vergangenheit. Zugleich verwies sie auf die zukunftsweisende Arbeit der Bundeswehr.