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Wie es um die Brücken im Landkreis steht

Amt für Straßenunterhalt klärt Ausschuss über aktuelle Lage auf

Die Sitzung des Ausschusses für Wirtschaft, Verkehr und Tourismus fasste im öffentlichen Teil nur einen Tagesordnungspunkt. Dieser war allerdings von umso größerem Interesse: Informationen und Erläuterungen zum baulichen Zustand der kreislichen Brückenbauwerke an Kreisstraßen.

Geschäftsbereichsleiter Lars Beck erläuterte
gemeinsam mit einer Vertreterin des Amtes für Straßenunterhalt und Instandsetzung die aktuelle Lage. Demnach befinden sich 126 Brücken bzw. Überführungswerke in der Straßenbaulast des Vogtlandkreises. Darüber hinaus ist der Vogtlandkreis zusätzlich für die bauliche Unterhaltung von 195 Bauwerken an Bundes- und Staatsstraßen zuständig. Diese Ingenieurbauwerke werden regelmäßig überprüft und erhalten anhand dreier Bewertungskriterien – konkret die Standsicherheit, Verkehrssicherheit sowie die Dauerhaftigkeit – Zustandsnoten. Bewertungen von 3,0 bis 3,4 können ein Indikator dafür sein, dass in naher Zukunft Instandsetzungs- oder Erneuerungsmaßnahmen durchgeführt werden müssen. Im Vogtlandkreis liegen 15 Bauwerke über der Zustandsnote 3,0. Hinzu kommen noch 16 weitere Brückenbauwerke, deren Bewertung mit einer Zustandsnote von 2,8 bzw. 2,9 kurz vor dieser Schwelle liegen.

Der Investitionsbedarf für diese 31 Brückenbauwerke wurde für diese Bauwerke in den kommenden Jahren auf etwa 30 Millionen Euro ermittelt. Die Erfahrungen aus den letzten Jahren zeigen allerdings: Förderungen des Landes und Eigenmittel reichen nicht aus, um dem Investitionsbedarf annähernd gerecht zu werden.

Aktuell befinden sich zehn Maßnahmen in Vorbereitung oder wurden in der Planung für den Haushalt 2025/2026 berücksichtigt. Die erforderlichen Eigenmittel belaufen sich für 2025 auf etwa 1 Millionen, für 2026/2027 auf rund 2 Millionen Euro. Parallel dazu müssten weitere Planleistungen vorangetrieben werden, welche allerdings aus der Haushaltsplanung 2023/2024 gestrichen werden mussten.

„Es besteht in diesem Bereich wirklich dringender Handlungsbedarf“, so Beck. Auch Landrat Thomas Hennig erklärt gegenüber den Abgeordneten: „Die Schäden sind schon länger bekannt, doch im Bereich des Straßen- und somit auch des Brückenbaus besteht in vielen Kreisen, so auch bei uns, eine Mangelwirtschaft.“ Häufig müsse umverteilt und so Bauprojekte geschoben werden, so der Landrat weiter. Er ermutigte die Abgeordneten jedoch, in ihrer nun anstehenden Amtszeit das Thema Straßen- und Brückenbau nicht aus den Augen zu verlieren.

28.10.2024