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Über ein großes Rad, das täglich gedreht werden muss

„Wir drehen hier wirklich ein großes Rad!“ Jene, die das sagt, ist Doreen Rank, ihres Zeichens Geschäftsführerin der Lebenshilfe Plauen gGmbH. 320 Beschäftigte und 80 betreuende Fachkräfte sind heute unter dem Dach der Lebenshilfe vereint. Bei seinem Besuch in der Werkstatt an der Elsteraue stellte Landrat Thomas Hennig Fragen über Fragen. Reicht die Auftragslage für die Beschäftigten? Woher kommen die Aufträge? Wer ist der Nutznießer der Arbeiten und wer sind die Beschäftigten, die mit ihrer Arbeit die Wirtschaft unterstützen? 

Eric Holtschke, Fachbereichsleiter des Lebenshilfe-Werkstättenverbundes, führte während des Informationsrundganges in die Lebenshilfe-Welt ein. Namhafte Unternehmen aus der Stahlbaubranche, der Verlagslandschaft, Zuliefer- und Handelsmarken sowie jene des Palettenbaus oder der Bürstenindustrie gehören heute zu den Hauptauftraggebern. Noch vor kurzem zählten auch namhafte Autoproduzenten hierzu.

Dass daneben auch mehrere Wohnstätten, ein Frühförder- und Behandlungszentrum für Kinder sowie eine Tagesförderstätte zu dem Komplex der Lebenshilfeleistungen gehört, versetzte den Landrat sichtlich in Staunen. Dass die Schwierigkeit heute darin besteht, die betreuten Menschen in den freien Arbeitsmarkt zu bringen, blieb nicht unerwähnt. „Einer der Gründe“, so Doreen Rank, „liegt darin, dass die Menschen mit Beeinträchtigungen hier in der Lebenshilfe eine vollumfängliche Betreuung und Anleitung erhalten. Dies stellt sich in den Unternehmen als schwierig heraus und kann in diesem Umfang oft nicht geleistet werden. 
Das seit einiger Zeit geltende Bundesteilhabegesetz mache das Ganze nicht leichter, so die Geschäftsführerin. Die gültigen bürokratischen Regelungen hinsichtlich der Arbeitssicherheit oder anderer Normative, wie sie im Übrigen auch in allen anderen Unternehmen der deutschen Wirtschaft gelten, verursachen auch in der Lebenshilfe von Jahr zu Jahr mehr Aufwand. „Es bleibt eine tägliche Herausforderung, sich diesen Problemen zu stellen“, so Doreen Rank. „Wir tun das gerne, auch wenn es ein wirklich großes Rad ist, was wir hier drehen…!“


12.02.2025