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Vielen standen die Tränen in den Augen

Klinikum Obergöltzsch feiert 20 Jahre „Zertifiziertes Brustkrebszentrum“

Was für ein Wiedersehen. Dr. Günther Tilch, der „Vater“ des Brustzentrums am Klinikum Obergöltzsch in Rodewisch musste vor wenigen Tagen viele Dutzend Hände schütteln und Fragen nach seiner Gesundheit beantworten.

Als Referent und Sondergast ließ es sich der langjährige Chefarzt und ärztliche Direktor des Klinikums nicht nehmen, mit ehemaligen Wegbegleitern, Patientinnen, ärztlichen Kollegen und Vertretern der vogtländischen Politik ins Gespräch zu kommen.

Der Grund: Das zertifizierte Brustzentrum Vogtland mit Sitz am Klinikum Obergöltzsch Rodewisch feierte am zweiten Maiwochenende Geburtstag: vor 20 Jahren wurde das Brustzentrum Vogtland zum ersten Mal nach den Kriterien der Deutschen Krebsgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Senologie zertifiziert. 

2005 führte der damalige Chefarzt Dr. med. habil. Günter Tilch (hier links im Bild mit dem heutigen Chefarzt MUDr. Jiri Pomyje) das Brustzentrum zur Erstzertifizierung.
Rodewisch wurde damals als erstes auf Brustkrebs spezialisiertes Zentrum in Sachsen ausgezeichnet. Chefarzt Tilch gelang es, ein Netzwerk aus Fachleuten wie Frauenärzten, Radiologen, Nukelarmedizinern, Onkologen, Strahlenherapeuten, Pathologen und Humangenetikern aus der Region zu gründen. Auch die Betreuung durch Psychologen und die Beratung durch den Sozialdienst spielt im Netzwerk eine große Rolle. „Unsere Stärke ist neben der leitliniengerechten und individuellen Behandlung eines jeden Patient das familiäre Umfeld.“, so Dr. med. Wolfgang Hessel, der von 2010 bis 2019 als Chefarzt das Zentrum leitete und dem Team weiterhin noch mit seiner Expertise als Brustspezialist zur Seite steht. 

Unter der Leitung von Herrn Chefarzt MUDr. PhD Jiri Pomyje ist heute ein großes Team von Spezialisten aus verschiedenen Fachrichtungen in die Betreuung der Patientinnen eingebunden. „Mit dem Brustzentrum Vogtland sind wir die zentrale Stütze in der Region, wenn es um das Thema Brustkrebs geht, von der Diagnostik über die Therapie bis hin zur Vor- und Nachsorge. Das gelingt uns tagtäglich nur, weil unser Team aus erfahrenen Ärzten, Schwestern und Pflegern sowie vielen weiteren Beteiligten ein überaus hohes Engagement mit viel Knowhow aufzeigt. Dafür möchte ich dem Team vom Brustzentrum Vogtland meinen herzlichsten Dank für die über viele Jahre hervorragende geleistete Arbeit ausdrücken,“ betont Chefarzt Pomyje.

Alle drei Jahre werden die Qualitätskriterien am Brustzentrum Vogtland von externen Experten überprüft. Ununterbrochen konnte das Gütesiegel der Krebsgesellschaft erlangt werden. „Jede Menge Papierkram und Unmengen an Anforderungen, die es auch im Alltag zu beachten gilt.“ berichtet Dr. med. Stefanie Strobel, Leitende Oberärztin der Frauenklinik am Klinikum Obergöltzsch Rodewisch (unten rechts).

Doch der Aufwand lohnt sich. „Mehrere Studien haben gezeigt, dass sich die Behandlung an einem zertifizierten Brustzentrum in den Überlebenschancen der Brustkrebspatientinnen widerspiegelt“, so Dr. med. Stefanie Strobel (rechts). Im Projekt „Wirksamkeit der Versorgung in onkologischen Zentren“ (WiZen) der Deutschen Krebsgesellschaft e. V. – gemeinsam durchgeführt vom AOK-Bundesverband, von der Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren und dem Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der TU Dresden betrug der Überlebensvorteil der Brustkrebspatientinnen bis zu 23 Prozent, wenn sich die Betroffenen in einem zertifizierten Zentrum
behandeln ließen.

Brustkrebs ist mit etwa 30 Prozent aller Krebsfälle die häufigste Krebserkrankung bei Frauen in Deutschland. Derzeit erkrankt eine von acht Frauen im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs. Dabei steigt das Risiko mit zunehmendem Alter. Seit der Gründung des Brustzentrums Vogtland im Jahr 2005 haben sich die Diagnostik und die Therapie von Brustkrebs wesentlich weiterentwickelt.


12.05.2025