Im Einsatz für die Sicherheit: Die Rettungsschwimmer von der Talsperre Pöhl
Egal wie gut man schwimmen kann, ein Badeunfall ist schnell passiert. In diesen Momenten zählt jede Sekunde. Das weiß auch das Team der Wasserwacht Reichenbach, das an der Talsperre Pöhl Stellung bezieht.
Wachleiter Kay Hansen und regulär vier weitere Kollegen sind an der Wacht, die sich nahe des Campingplatzes Gunzenberg befindet, aktiv: „Fünf Personen sind die Optimalbesetzung.“ Die Suche nach Vermissten, Rettung vor dem Ertrinken und medizinische Versorgung gehören in solchen Momenten zu ihrem Aufgabenspektrum.
Aber natürlich gibt es auch für sie das normale Alltagsgeschäft. „Wir kümmern uns um die Boote, das Equipment, Gebäude, Gelände und – natürlich – beobachten wir das Wasser“, so Hansen weiter. Er und seine Kolleginnen und Kollegen der Wasserwacht Reichenbach sind ehrenamtlich beim Deutschen Roten Kreuz aktiv. Insgesamt 50 Personen organisieren sich für die Reichenbacher Ortsgruppe, mehr als die Hälfte sind Jugendmitglieder. An Nachwuchs mangelt es im eigentlichen Sinne also nicht. Doch der Bedarf an Rettungsschwimmern ist dennoch schwer zu decken. „Wir haben das Problem, dass viele junge Menschen, sobald sie 16 oder 17, 18 werden, die Region verlassen. Sie suchen sich einen anderen Ort für ihre Ausbildung, gehen vielleicht studieren. Der Übergang in den aktiven Dienst hier ist also nicht gesichert“, äußert sich Richard Güther nachdenklich.
Hallen- und Freibäder, aber natürlich auch die Wasserwachten an den vogtländischen Talsperren, allesamt vom DRK betreut, spüren den Mangel. Rettungsschwimmer sind für die Sicherheit der Badenden zwingend erforderlich. „Dabei ist Rettungsschwimmer sein eigentlich eine absolut tolle Kombination aus Sport, Technik und Medizin“, merkt Güther an. Speziell junge Azbuis und Studierende, die in ihren Semesterferien Zeit und Lust hätten, sich etwas dazuzuverdienen, könnten als Saisonkräfte in Bädern mitwirken.
Doch wie wird man Rettungsschwimmer? Mit dem Training kann man tatsächlich schon als Kind beginnen. Mit acht Jahren könne man erste Kurse absolvieren, mit zwölf den Rettungsschwimmer in Bronze und mit 14 in Silber machen. Der Wachgänger folgt mit 16, ab 18 dürfe man in den aktiven Einsatz. Die Prüfung könne innerhalb eines Jahres absolviert werden. „Wir komprimieren das aber lieber, sodass man über ein oder zwei Tage richtig Prüfung hat“, so Güther. 300 Meter Kleidungsschwimmen, 25 Meter Tauchen, Abschleppgriffe, eine Sanitätsausbildung und eine theoretische Prüfung gehören dazu. Wenn man das geschafft hat, darf man offiziell Leben im Wasser retten.