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Wohin wenden, wenn die Sorge um werdende Eltern oder Kinder zu groß wird?

Familienleben - das verbinden die meisten Menschen mit Frohsinn, Leichtigkeit, mit Liebe oder Zusammenhalt. Es gibt allerdings auch Zeiten von finanziellen Engpässen oder Überlastungen. Zu letzteren gehören zum Beispiel pflegende Angehörige, eine Trennung oder andere eigene Lebenserschwernisse oder ein erkranktes Kind – welche den Blick auf weitere Familienangehörige oder die eigenen Bedürfnisse verlieren lassen können.

Lilly Schwarzburger (Foto) vom Sachgebiet Adoption, Pflegekinderdienst, präventiver Kinderschutz und gleichzeitig auch Koordinatorin des "Netzwerkes für Kinderschutz Sachsen-Vogtlandkreis" weiß: „Grundlegend ist das soziale Umfeld entscheident. Dazu gehören Familie, Freunde und Bekannte, aber auch Fachkräfte in Kitas, Schulen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Kinder- und Jugendarbeit bzw. Beratungsstellen, Therapeuten/-innen oder Ämter und Behörden. Sie alle wirken letztlich gemeinsam, um Familien zu stabilisieren und Selbstwirksamkeitskräfte wieder zu mobilisieren.“
Aber auch Fachkräfte könnten in der Arbeit mit den von ihnen zu betreuenden Kindern und Jugendlichen an die Grenzen des professionell Machbaren stoßen. Guter Rat muss in dem Fall gar nicht teuer sein. Es braucht nur eine Idee davon, wer oder was weiter helfen oder unterstützen kann.

Um dieses notwendige Wissen sowohl für Privatpersonen, als auch für Fachkräfte transparenter zu gestalten, gibt es, so Lilly Schwarzburger, im Internetauftritt des Jugendamtes Vogtlandkreis (www.vogtlandkreis.de/Jugendamt) die entsprechenden Informationen. Dazu gehören zum Beispiel Kurzleitfäden zum professionellen Handeln in Bezug auf häusliche und/oder institutionelle Kindeswohlgefährdung/Selbst- und Fremdgefährdung für Fachkräfte aus Kita/Hort/Tagespflege, Schulsozialarbeit, der offenen Kinder- und Jugendarbeit, der stationären Kinder und Jugendhilfe sowie Kinderkliniken.
Die erfahrenen Fachkräfte des Jugendamtes beraten anonymisiert Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Fachleute zu Fragen und Unsicherheiten im Umgang mit möglicherweise kindeswohlgefährdenden Situationen. Gemeinsam können notwendige weitere Schritte geplant werden. Im Übrigen sind diese Beratungen sind kostenfrei.

Noch einmal Lilly Schwarzburger vom Sachgebiet Adoption, Pflegekinderdienst, präventiver Kinderschutz und Koordinatorin des "Netzwerkes für Kinderschutz Sachsen-Vogtlandkreis": „Oft steht die Angst, dass eine mögliche Information des Jugendamtes zu einer automatischen Herausnahme von Kindern aus ihren Familien zur Folge hat. Dabei gilt es für das Jugendamt doch genau das, durch frühzeitiges Agieren, bestenfalls zu vermeiden.“

Ihr Tipp: Je besser geschult und beraten die Fachkräfte zu dem Thema sind, desto eher können sie Ängste bei den Familien abbauen. Und je eher eine Sorge gehört werden kann, desto besser greifen die präventiven Angebote (z. B. Frühe Hilfen) und die Hilfen zur Erziehung, die das Jugendamt im Vogtlandkreis vorhält. Was Jugendämter alles an Beratung und Hilfe leisten, finden Interessenten unter: https://www.unterstuetzung-die-ankommt.de/de/

26.08.2025