»Vogtlandkreis goes Gigabit« - Landrat gibt Startschuss für größtes Glasfaser-Förderprojekt Deutschlands
Datum: 14.04.2025
Thomas Hennig: „Lassen Sie uns gemeinsam in die digitale Zukunft starten!“
Ein weiterer Meilenstein für die Versorgung der Region mit schnellem Internet ist gesetzt. Für knapp 163 Millionen Euro Fördermittel von Land und Bund sollen künftig ca. 37.000 private Haushalte, Unternehmen, Schulen und weitere Institutionen in insgesamt 29 vogtländischen Städten und Gemeinden über einen Glasfaseranschluss verfügen können. Den Ausbau in den drei verschiedenen Teilgebieten übernimmt die Telekom Deutschland GmbH.
Mit dem Ziel, die Menschen in der Region mit schnellem Internet zu versorgen, verfolgt der Vogtlandkreis bereits seit mehr als 15 Jahren seine Breitbandstrategie und avancierte dabei sogar zum sächsischen Vorreiter. 2018 hatte das letzte Glasfasergroßprojekt bei der KOBRA Formen GmbH in Lengenfeld seinen Anfang genommen, mit der heute erfolgten Vertragsunterzeichnung der neuesten Glasfaser-Förderprojekte schließt sich nun der Kreis.
„Mit unserer Breitbandstrategie haben wir frühzeitig die Weichen gestellt und dank der Unterstützung von Bund und Land kontinuierlich in die digitale Zukunft des Vogtlandes investiert. Eine schnelle und stabile Verbindung in die digitale Welt schafft die Grundlagen für die Entwicklung mobiler Arbeitswelten und macht das Vogtland als Lebens- und Arbeitsraum attraktiv“, so Landrat Thomas Hennig, der gemeinsam mit Sebastian Thoms, Leiter Technik Telekom Ost, die symbolischen Vertragsunterschriften zu Papier brachte.
Auch Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer unterstrich vor Ort die Bedeutung des Großprojektes: „Flächendeckende Breitbandversorgung ist ein wichtiger Standortfaktor und Grundvoraussetzung um die gegenwärtigen Herausforderungen wie Transformation der Wirtschaft oder Digitalisierung anzupacken. Der Freistaat Sachsen unterstützt den Ausbau und alle Bemühungen hier schneller voranzukommen. Denn schnelles Internet ist auch eine Frage der Lebensqualität, es stärkt den ländlichen Raum insgesamt und macht das Leben und Arbeiten dort attraktiver“.
Für den Ausbau der digitalen Infrastruktur plant die Telekom Deutschland GmbH mit 1.050 Kilometer Tiefbau und rund 8.000 Kilometer neu verlegten Glasfaserleitungen. „Wir sprechen hier immerhin vom derzeit größten Glasfaser-Förderprojekt in ganz Deutschland.“, so Sebastian Thoms. „Ein Glasfaseranschluss hat viele Vorteile. Stabilität und Sicherheit zählen dazu ebenso wie Zukunftssicherheit. Er steigert den Immobilienwert und macht Gebäude fit für die zukünftige technologische Entwicklung“.
Angeschlossen werden sollen insgesamt 37.000 Haushalte, Unternehmen, Schulen und Verwaltungsstandorte. Der Anschluss an das Glasfasernetz ist in den Fördergebieten kostenlos, es muss lediglich eine Genehmigung vom Besitzer der Immobilie vorliegen. Um den Anschluss zu nutzen, kann ein Tarif der Telekom gebucht werden.
Fakten und Hintergründe
Welche Gebiete umfasst der geplante Glasfaserausbau? Wie wurden diese ermittelt?
Der Vogtlandkreis hat in Abstimmung mit seinen Kommunen bereits im Jahr 2022 das Projekt Glasfasererschließung im Rahmen der Förderrichtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabithausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland“ (Gigabit-Richtlinie 2,0) sowie Richtlinie „Digitale Offensive Sachsen“ gestartet. Im Rahmen eines Markterkundungsverfahrens wurden die förderfähigen Adressen (s.g. „graue Flecken“) ermittelt und anhand eines Kriterienkataloges des Bundes in vier Teilgebiete eingeteilt. Positive Fördermitteilbescheide von Land und Bund erhielt der Vogtlandkreis für drei dieser Gebiete (siehe Karte).
Wer profitiert von diesem Breitbandförderprojekt?
Neben ca. 37.000 privaten Haushalten profitieren u.a. auch mehr als 2.200 Unternehmen von schnellem Internet und Übertragungsraten von 1.000 Megabit pro Sekunde und mehr. Glasfaser ist nicht nur schneller, sondern im Vergleich zu Kupferleitungen selbst bei hoher Auslastung deutlich stabiler und sicherer.
Wie hoch sind die Fördermittel?
Die Mittel für den Breitbandausbau betragen insgesamt ca. 162,5 Mio. EUR und stammen von Bund (ca. 97,5 Mio. EUR) und dem Freistaat Sachsen (ca. 65 Mio. EUR).
Wann beginnt der Ausbau?
Der Ausbau beginnt 3. Quartal 2025 im Projektgebiet „Yoda“, welches die Kommunen Bad Brambach, Bösenbrunn, Eichigt, Heinsdorfgrund, Mühlental, Neuensalz, Neustadt/Vogtland und Triebel umfasst. In den beiden anderen Projekt-Gebieten („Leia“ und „R2D2“) findet der Baubeginn voraussichtlich im 1. Quartal 2026 statt.
Was ist die Breitbandstrategie des Vogtlandkreises?
Nach 2010, 2017 und 2020 ist es bereits die vierte größere Breitband-Ausschreibung des Landkreises, davon die inzwischen dritte im Bereich Glasfaser. Hinzu kommen einzelne kleinere Lückenschlussprojekte.
Zuletzt wurden neben tausenden privaten Haushalten auch die Gewerbegebiete sowie mehr als 3.600 Unternehmen mit schnellem Internet versorgt. Hierzu zählen u.a. jene in den Gewerbegebieten Plauen Neuensalz und Oberlosa, Steinberg, Lengenfeld und Falkenstein (Falgardring).
Die Projekte Graue Flecken werden mitfinanziert aus Bundes- und Landesmitteln gemäß der Richtlinie „Förderung zur Unterstützung des Gigabitausbaus der Telekommunikationsnetze in der Bundesrepublik Deutschland (Gigabit - Richtlinie 2.0 des Bundes)“ sowie der Richtlinie „Digitale Offensive Sachsen 2023 (RL DiOS 2023)“.
„Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossen Haushaltes“.