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Sportlerwahl 2021: Festlicher Rahmen für ein Vierteljahrhundert erfolgreicher Sportentwicklung

Datum: 15.06.2021

Interview mit Jan Rodewald, Mitglied der AG Sportgala und Verantwortlicher für das Sachgebiet Sport im Fachbereich Kultur und Sport des Vogtlandkreises

Herr Rodewald, ein Jahr Sportgala-Pause. Wohin hat sich diese Traditionsveranstaltung entwickelt?

Ganz stark nach vorn. Es sind nämlich viele neue Ideen da. Beispielsweise den Sport und die Wirtschaft noch mehr miteinander zu verbinden. Wir sprechen hier vom ländlichen Raum. Die Leute hier in der Region zu halten und sie damit dem Sport und den Unternehmen zu erhalten – das ist eine nicht unwesentliche Idee und Aufgabe. Ein Gedankenspiel könnte sein, die Vertreter der Sponsoren mit auszuzeichnen und für deren hervorragende Unterstützung zu danken. Wir könnten damit eine Bindung schaffen, die für beide Seiten extrem wichtig und förderlich ist.

Das ist sicher ein mittelfristiges Ziel. Was wird aber die Jubiläumsgala kennzeichnen?

Genau, wir sind im Jubiläumsjahr. In diesem Jahr wird es erstmals keine so genannte Erfolgswahl geben, es wird eine Beliebtheitswahl. 25 Jahre Sport-Gala, unsere Top-Sportler eines Vierteljahrhunderts in einer Reihe. Es war und ist eine extreme Herausforderung, aus den vielen Siegern und Platzierten der vergangenen Jahre DEN herausragenden Sportler zu nominieren, DIE Sportlerin oder DIE Mannschaft auszuwählen. Aber genau das macht den Reiz der diesjährigen Wahl aus.

Ändert sich dabei was am Wahlmodus?

Ja, wir erweitern die Nominiertenliste. Jeweils 12 Kandidaten – nicht wie bisher 10 – stehen in den einzelnen Kategorien der Sportlerinnen und Sportler auf dem Wahlzettel. Hinzu kommen insgesamt 11 Kandidatenteams bei den Mannschaften. In diese fallen nicht allein Kandidaten, die einmal den ersten Platz belegt haben. Dieses Kriterium fanden wir zu straff und unflexibel. Für uns war es wichtig Sportler zu nominieren, die einen großen Anteil an der Außenwirkung für das Vogtland hatten oder deren Charisma ein besonderes war. Ein Dank geht an dieser Stelle meinem Amtsvorgänger Lutz Kölbel, der mit seinem Wissen einen Riesenanteil an dem Ergebnis hat. Gleiches gilt natürlich auch für die AG-Mitglieder der Sport-Gala.

Auch der Wahlzeitraum wurde erweitert…

Richtig. Der Grund hierfür liegt in der Masse an Kandidaten und dem Anliegen, dass wir allen Sportlern und Teams eine Plattform geben wollen. Für den Wahlzeitraum haben wir daher zwölf (12) Wochen veranschlagt. Ab dem 14. Juni werden wir über die Medien pro Woche zwei Kandidaten, inklusive Mannschaften, vorstellen. So wollen wir eine intensive Präsentation dieser herausragenden Sportler ermöglichen.

Wie wird das AG-Team seine Vorschläge an die Wähler bringen?

Einerseits haben wir die Printmedien im Boot, andererseits auch mittels Kurzporträt-Podcasts das Vogtlandradio im Bereich der akustischen Medien. Das Schöne ist, dass diese Kurzporträts auf der Website www.sportgala-vogtland.de zu finden sein werden. Somit ist es allen, die sich an der Wahl beteiligen wollen, möglich, sich zu jeder Zeit online über die Kandidaten zu informieren, die bereits in den Printmedien vorgestellt wurden.
Nun sollen ja auch Jüngere mit in den Wahlvorgang einbezogen werden.

Wie geschieht das?

Wir haben uns natürlich auch von der Altersstruktur der Wähler und Kandidaten Gedanken gemacht. Ein guter Mix aller Altersklassen soll sowohl auf dem Gala-Podium wie auch bei den Wählenden in der Art der Abstimmung (Presse/Kreisjournal, Online, Akustische Medien) zum Zuge kommen. Damit haben wir alle Altersgruppen im Boot.

Was wäre die Sportgala ohne die Funktionäre und Ehrenamtlichen…

Ein ganz wichtiger Punkt. Die Ehrung der Sportfunktionäre, die ja immer im Vorlauf der Sportgala stattfindet, ist ein besonderer Teil der Gesamtveranstaltung. Die Ehrung – und somit Danksagung an alle Ehrenamtlichen, die zum Erfolg ihrer Sportler und Vereine beigetragen haben – kann nicht hoch genug eingeschätzt werden. Die Kandidaten gab es schon aus dem vergangenen Jahr. Sie konnten aus verständlichen Gründen damals nicht geehrt werden. Die Ehrung haben wir – auch wieder mit Teilnahme des Landrates und des Präsidenten des Kreissportbundes – für den 6. Oktober im Landratsamt geplant.

Fehlt eigentlich nur noch der Nachwuchs…

Den haben wir nicht vergessen. Nach der Einholung aller Vorschläge und der Auswahl durch die Fachjury soll ein ziemlich großer Pool mit voraussichtlich 30 Kandidaten entstehen. Die Nominierung läuft aber noch bis zum 30. Juni. Wir rufen an dieser Stelle noch einmal die Vereine dazu auf, ihren erfolgreichen Nachwuchs zu nominieren.

Der Nachwuchs hat sehr unter Corona gelitten. Wie wollt ihr diesen, trotz fehlender Wettkämpfe bewerten?

Gerade auf den Nachwuchs hatte Corona einen enormen Einfluss. Es haben im vergangenen Jahr bis tief in dieses Jahr hinein überhaupt keine Wettkämpfe stattfinden können. Gerade die Wintersportler traf dies schwer. So ganz langsam erholt sich der Nachwuchssport von diesen Auswirkungen. Dennoch gibt es derzeit keine Wettkämpfe, die das Leistungsniveau unseres Nachwuchses widerspiegeln könnten. Schon deswegen haben wir in diesem Jahr die Bewertungskriterien angepasst. Wir waren uns einig, dass wir nicht nur eine harte sportliche Leistung bewerten können. Deswegen sollte der Trainingsfleiß, der sich oft nur in einem Individualtraining und Online-Kontakten mit den Trainern zeigte, mit einfließen.

Apropos online: War die Umstellung im Training genauso holprig wie an den Schulen?

Ich denke, dass es überall Anlaufschwierigkeiten gab, die aber besonders im Sport hervorragend gemeistert wurden. Corona hat allen Herausforderungen noch einmal einen digitalen Schub verursacht. Viele Trainingseinheiten haben im Onlinebereich stattgefunden. In diesem Bereich konnte auch viel von den Jungen an die Älteren zurückgegeben werden. Wir fragen deshalb auch die Vereine, wie die Unterstützung und der Austausch mit und durch die Jugend gelang. Desweiteren sollen die Leistungen und auch besonderes Engagement junger Sportler der letzten Jahre sowie virtuelle Vergleiche des letzten Jahres mit in die Bewertung eingehen. Ich denke da beispielhaft an die Aschberg-Challenge.

Blicken wir mal in die Zukunft: Welchen Einfluss hätte eine neue Corona-Welle auf die Sportlerwahl?

Auf die Wahl an sich sicher nicht. Einen Einfluss sehe ich auf die Veranstaltung selbst. Wir haben in der Arbeitsgruppe harte Kriterien geschaffen, die uns die Sicherheit geben, wann es Sinn macht, eine Gala durchzuführen oder aber abzusagen. Grundsätzlich gilt: Wenn die ganz normalen Kontaktbeschränkungen es verhindern, wenn kein Catering mehr möglich ist, dann wird die Sportgala nicht stattfinden. Sie soll ja schließlich einen festlichen Gala-Charakter tragen. Und bleibt alles dabei, so wird sie genau diese Kriterien im Jubiläumsjahr erfüllen.