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Landrat besucht Jahreshauptversammlung des Regionalbauernverbandes e.V. / Bauern reden Klartext

Datum: 08.03.2023

Es ist hinlänglich bekannt, dass gerade die Landwirte, Agrarbetriebsleiter und landwirtschaftlichen Erzeuger kein Blatt vor den Mund nehmen. Und es ist ebenso wohltuend, dass sie es genau auf diese Weise – wie jüngst zur Jahreshauptversammlung des Regionalbauernverbandes Vogtland e.V. in Tirschendorf - tun.

Aber der Reihe nach.

Als Gastgeber der Jahreshauptversammlung fungierte in diesem Jahr die Agrargenossenschaft Tirschendorf AGT, allen voran deren Vorstandsvorsitzender Holger Schmidt.

Dass sich der Landrat des Vogtlandkreises, Thomas Hennig, dieses Jahrestreffen nicht entgehen ließ, verstand sich von selbst und erfreute vor allem die anwesenden Vertreter der landwirtschaftlichen Erzeuger.
Doch schon der Rechenschaftsbericht, vorgetragen vom Geschäftsführer des Verbandes, Daniel Hirsch, hatte es in sich. Direkt und ehrlich in der Sache, nahm er die Anwesenden und den Landrat in eine immer komplizierter werdende Zukunft der Agrarproduktion in Deutschland mit.
So schilderte Daniel Hirsch die Nöte der Bauern hinsichtlich der Gewährleistung der Versorgungssicherheit der Bevölkerung bei einer Zunahme der umweltschutztechnischen Schranken und steigender Rohstoffpreise.

„Weder der grüne Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, noch der sächsische Staatsminister für Energie, Klimaschutz Umwelt und Landwirtschaft Wolfram Günther – ebenfalls von den Grünen - kennen die wahren Probleme der Nahrungsmittelerzeugung auf den Flächen. Sie alle proklamieren den ständigen und direkten Dialog mit den Bauern, pflegen diesen aber gerade überhaupt nicht“, so der Geschäftsführer des Regionalbauernverbandes. Immer neue Umweltauflagen, Einschränkungen bei der Düngereinbringung oder offenbar absichtlich zu kurz gesetzte, kaum einhaltbare Meinungsäußerungen zu so genannten Referentenentwürfen kennzeichneten die Lage. Noch einmal Daniel Hirsch: „Deswegen herrscht weder Euphorie bei den Milchbauern, noch ändert es die Situation der im Moment schwersten Krise bei der Schweinefleischerzeugung. Neue EU-Förderrichtlinien führen zu noch weniger Unterstützung und immer weniger fließenden Geldern, dafür zu noch mehr Bürokratie und einer kaum mehr zu stemmenden Mehrarbeit.“

So war es kein Wunder, dass Landrat Thomas Hennig sein vollstes Verständnis für die Situation der Landwirtschaftsbetriebe äußerte und diesen seine Unterstützung in jedweder Art anbot. „Wir alle können stolz auf Ihre Arbeit sein. Sie ist es schließlich, die uns unsere Nahrung sichert. Und wenn die Kreisbehörde hierbei helfend die Hand reichen kann, so wird sie es tun.“ Auch die verstärkte Einführung des Themas Landwirtschaft in den Schulunterricht regte der Landrat an.

In der anschließenden Diskussionsrunde kamen Themen der Jagdausübung, des Flächenkaufes und der Flächenversiegelung ebenso zur Sprache wie die des Umweltschutzes durch Kläranlagen und die der Energieerzeugung zur Sprache. Der Landrat versprach, unbürokratisch und schnelle Unterstützung bei der Bewältigung dieser Themen soweit dies seitens der Kreisverwaltung machbar ist.