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Aktuelle Corona-Lage im Vogtlandkreis

Datum: 20.12.2021

Wie ist die aktuelle Lage einzuschätzen?

Das Infektionsgeschehen im Vogtlandkreis ist seit Mitte Oktober extrem gestiegen und hat am 16.12.2021 mit einer 7-Tage Inzidenz von 1.430,5 den bisher absoluten Höchststand erreicht. Es ist zuletzt wieder etwas gesunken, befindet sich jedoch noch immer auf einem hohen Niveau.
Dass der Anteil der positiv getesteten Personen bei den Antigen-Schnelltestungen seit Ende November wieder deutlich sinkt und seit Tagen auch die Zahl der positiven PCR-Testungen, gibt Hoffnung, dass die Infektionswelle zunächst weiter nachlässt.
Die neue Omikron-Variante spielt bisher noch keine wesentliche Rolle. Bislang gibt es keinen bestätigten Fall, jedoch inzwischen insgesamt elf Verdachtsfälle. Die Auswertung der PCR-Testergebnisse aus dem Referenzlabor dauert an.

Wo ist das Infektionsgeschehen auszumachen?

Dabei sind keine direkten Hotspots auszumachen. Vielmehr verteilen sich die nachgewiesenen Infektionen über den gesamten Landkreis hinweg. Ein Schwerpunkt sind dabei auch die Schulen und Kindergärten. Jedoch hat auch in den Pflegeeinrichtungen das Infektionsgeschehen wieder zugenommen.

Warum steigen die Infektionszahlen im Vogtlandkreis, obwohl die Zahlen in anderen sächsischen Landkreisen sinken?

Entgegen dem Sachsentrend sind die Infektionszahlen im Vogtlandkreis allgemein auch deutlich später angestiegen. Dadurch fallen diese beim natürlichen Verlauf der Infektionswelle auch später wieder ab.

Wie auch beim Verlauf der Grippe-Epidemie jeden Winter beobachtet werden kann, ist eine regional verschiedene Entwicklung bei Infektionskrankheiten völlig normal.

Warum ist die Inzidenz so hoch, obwohl die Impfquote im Vogtlandkreis bei über 70% liegt?

Die Impfquote ist im Vogtlandkreis im sachsenweiten Vergleich mit 71,9% am höchsten. Dies reicht einerseits jedoch noch nicht aus, da das Ziel einer Impfquote von mindestens über 80%, besser über 90% ist. Auf der anderen Seite lässt der Impfschutz relativ schnell wieder nach, sodass bereits nach sechs Monaten die Auffrischungsimpfung empfohlen ist. Hinzukommt, dass die neuen Varianten des Coronavirus SARS-CoV-2 wesentlich ansteckender als die vorherigen sind.

Dass die Zahl der Infektionen dennoch so extrem gestiegen ist, lässt sich demnach auch damit begründen, dass bei vielen geimpften Vogtländerinnen und Vogtländern der Impfschutz nicht mehr ausreichend vorhanden war bzw. ist, weil sie bereits zeitig im Frühjahr geimpft werden konnten.

Hintergrund ist eine Impfaktion vom März dieses Jahres. Mit Aufhebung der Impfpriorisierung konnten sich damals bereits alle Vogtländerinnen und Vogtländer ab 18 Jahren impfen lassen. In der Folge kamen damit die wichtigen Auffrischungsimpfungen für unseren Landkreis zu spät. Zudem wurde damals im Rahmen des Modellprojektes vermehrt mit dem Impfstoff AstraZeneca geimpft, dem im Vergleich zu den mRNA-Impfstoffen eine geringere Wirksamkeit zugeschrieben wird.