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Elektromobilität im Vogtlandkreis weiter auf dem Vormarsch

Datum: 17.05.2021

Die Zulassung von Elektrofahrzeugen hat im letzten Jahr deutlich zugenommen - einer der Hauptgründe ist die staatliche Förderung. Neben Hybridfahrzeugen, die beim Rollen und Bremsen Energie in einer Batterie speichern, der Elektromotor bei Bedarf dann den Verbrennungsmotor unterstützt und die bis zu 50 km/h mit Elektroantrieb fahren können, wurden auch die extern aufladbaren Plug-in-Hybrids (bis zu 100km/h und je nach Batteriegröße zwischen 30 und 60 Kilometer rein elektrisch fahrbar) verstärkt zugelassen.

Auch im Vogtlandkreis ist bis Ende April 2021 eine verstärkte Zulassung von batterieelektrischen Fahrzeugen zu verzeichnen:

Gleichzeitig wurde auch der Ausbau der Ladeinfrastruktur weiter fortgesetzt. Betreiber sind hier insbesondere die regionalen Energieversorger und zunehmend auch Firmen (Fa. Goldbeck in Treuen) und Hotels (Hotel König Albert in Bad Elster) sowie touristische Einrichtungen (Parkplatz Schöneck). An folgenden Stellen kann aktuell Strom „getankt“ werden:

Stromtankstellen im Vogtlandkreis: 74 (Stromtankstellen = Ladestellen, die zwischen 1 und 6 gleichzeitig nutzbare Ladepunkte für E-Fahrzeuge bieten)
Davon: Ladepunkte bis 22 kW: 127 (vorwiegend im Stadtbereich)
Ladepunkte ab 22 kW als Schnellladung: 13 (Die Schnelllader befinden sich an den beiden vogtländischen Rasthöfen der A72 sowie im Gewerbegebiet Goldene Höhe in Treuen, Parkplatz am „IFA Ferienpark Schöneck“ und im „Autohaus Maul & Hoyer“ Plauen, „Hellweg Baumarkt“ in Rodewisch)

Da es noch keine bundeseinheitliche Informationsmöglichkeit zu Ladestellen in den einzelnen Regionen gibt, hat der Vogtlandkreis zur Förderung des Einzugs der Elektromobilität 2020 bereits zu dritten Mal in Zusammenarbeit mit den regionalen Energieversorgern (Stadtwerken Plauen, Oelsnitz und Reichenbach sowie enviaM) eine Stromtankstellenbroschüre für den Vogtlandkreis veröffentlicht.

Zum Herunterladen (kontinuierlich aktualisiert) über: https://energieleitstelle-vogtland.de/Klimaschutz-im-Vogtland/Pläne-Konzepte/Elektromobilität/Stromtankstellen/

Von dieser Seite aus erreicht man auch die Stromtankstellen im Einzelnen übers Geoportal des Vogtlandkreises: https://geoportal.vogtlandkreis.de/vogtl.aspx?permalink=1pn5We9J&P_VERSION=523010012



Vor- und Nachteile von Elektrofahrzeugen

Was die Wartungskosten anbelangt, so sind diese nach Angaben des ADAC von batterieelektrischen Fahrzeugen um etwa 20 % geringer als von Verbrennern. Das liegt hauptsächlich am geringeren Bremsbedarf, der geringeren Anzahl mechanischer Verschleißteile und dem geringeren Bedarf an Ölen.

Vorteile:

  • Um etwa 20% geringere Wartungskosten
  • Hoher Wirkungsgrad des Elektromotors
  • Keine oder geringe Lärmemissionen
  • Strom aus erneuerbaren Energien als CO2- neutrales Fahren
  • Nutzung und Aufladung auch über vorhandene Photovoltaikanlage möglich

Nachteile:

  • Höhere Anschaffungskosten (werden aber gegenwärtig durch die staatliche Förderung zum größten Teil kompensiert)
  • Geringere Reichweite
  • Längere Ladedauer
  • Ausbaufähige Ladeinfrastruktur
  • Unübersichtlichkeit der öffentlichen Ladetarife

Förderung von E-Fahrzeugen

Der Herstelleranteil soll von der Erhöhung der Kaufprämie unberührt bleiben. Ziel ist es, die neuen Fördersätze rückwirkend für alle Fahrzeuge anzuwenden, die ab dem 4. Juni 2020 zugelassen wurden. Es sollen auch jene Autos die Innovationsprämie erhalten können, die auch bisher vom Umweltbonus profitieren: reine Elektroautos, Plug-in-Hybride und Brennstoffzellenautos sowie entsprechende Gebrauchtfahrzeuge. Diese Maßnahme soll befristet bis 31. Dezember 2021 eingeführt werden. Eine beispielhafte Übersicht der geplanten Kaufprämie mit Bundes- und Herstelleranteil:

Förderung der Ladestationen

Seit Herbst 2020 unterstützt der Bund Mieter, Eigenheimbesitzer und Vermieter finanziell beim Einbau privater Ladestationen. Beantragen können die Förderung Privatpersonen, Wohnungseigentümergemeinschaften, Wohnungsunternehmen, Wohnungsgenossenschaften und Bauträger.
Der Zuschuss beträgt pauschal 900 Euro pro Ladepunkt. Unterschreiten die Gesamtkosten des Vorhabens diesen Betrag, wird keine Förderung gewährt. Beantragen kann man das Geld bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) über das Zuschussportal*.

Die Förderung ist allerdings an einige Bedingungen geknüpft:

  • Die Ladestation muss über eine Normalladeleistung von 11 kW verfügen
  • Der Strom muss zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien kommen
  • Die Ladestation muss intelligent und steuerbar sein. So soll eine Überlastung der örtlichen Stromnetze vermieden werden.

Förderung gibt es für die „Wallbox“ selbst, das Energie- und Lademanagementsystem zur Steuerung der Ladestationen, den elektrischen Anschluss (Netzanschluss) sowie die Installation durch einen Elektriker. Zum Fördervolumen können auch Erdarbeiten gehören, um das Kabel zu verlegen.

Fazit

Das Ladestellennetz im Vogtlandkreis ist im Vergleich zu den zugelassenen Fahrzeugen recht gut ausgebaut. Die Zahl zugelassener ‚Elektrischer‘ (incl. Hybrid) per 30.04.2021 mit 3.372 Fahrzeugen hat sich gegenüber 2019 mehr als verdoppelt. Gegenüber den Gesamtzulassungen im Pkw-Bereich nehmen die ‚Elektrischen‘ im Vogtlandkreis per 30.04.2021 2,5% ein, im Bundesdurchschnitt sind es 10,73 %.
Aufgrund der Förderung batterieelektrische Fahrzeugen sowie steigender CO2-Abgaben auf Benzin und Diesel ist für die kommenden Jahre in diesem Bereich mit zunehmenden Zulassungszahlen zu rechnen.