Inhalt

Über Menschen, denen die Jäger am Herzen liegen

Datum: 04.05.2023

Auch sie gehört zu den Verantwortlichkeiten des Vogtlandkreises: Die Jägerprüfung. Den Auftakt machte einst – nach der Wende – der Altkreis Auerbach, die anderen Altkreise folgten zeitlich.

Als Nachweis der jagd- und waffenrechtlichen Sachkunde ist die Jägerprüfung heute Voraussetzung für die Erteilung des Jagdscheines und der Waffenbesitzkarte.

Auf die Nachfrage, wie denn eine solche Prüfung in der Praxis gehandhabt werde, antwortet Anja Kus (rechts im Bild), Sachbearbeiterin Jagd- und Waffenrecht: „Die Prüfung besteht aus drei Prüfungsteilen: jagdliches Schießen, einer schriftlichen sowie einer mündlich-praktischen Prüfung. Das jagdliche Schießen wiederum unterteilt sich in die Disziplinen Rehbock, Keiler und Wurftaube, in denen jeweils eine vorgegebene Trefferanzahl erreicht werden muss. Sie ist somit sehr anspruchsvoll.“

Wie von Michael Freidinger, Leiter der Jägerprüfungskommission (links im Bild), weiter zu erfahren war, bestehe die schriftliche Prüfung aus insgesamt 220 Fragen der Prüfungsfächer Jagdkunde, Waffenkunde, Verbraucherschutz und Recht.

Für die Beantwortung der Fragen haben die Prüflinge zwei Stunden Zeit.

In der mündlich-praktischen Prüfung werden schließlich das theoretische Wissen und das praktische Können durch zwei Fachprüfer ermittelt. Die Prüfungsdauer beträgt pro Prüfungsfach (Fächer analog der schriftlichen Prüfung) 15 Minuten. Hat der Prüfling alle drei Prüfungsteile erfolgreich bestanden, erhält er sein Jägerprüfungszeugnis.

Landrat ehrt ausscheidende, langjährige Prüfer

Mit einem Präsent und der offiziellen Urkunde verabschiedete der Landrat des Vogtlandkreises Thomas Hennig (Foto unten/rechts im Bild) im Beisein des Sachgebietsleiters Ordnungs- und Erlaubniswesen, Christian Gebhardt (links im Bild) drei langjährige Jagdprüfer in den wohlverdienten Ruhestand.

Karl-Heinz Kliem ist von Beginn an, also seit rund 30 Jahren, bei der Abnahme der Jägerprüfung
dabei. Er war vorrangig Ausbilder für die Themenbereiche Waffenrecht, Waffenkunde und
Waffentechnik sowie für die Schießausbildung. Er ist eine Koryphäe im Bereich der
Pflanzenbestimmung und kennt zu jeder Pflanze den lateinischen Namen. Auch stellte er
stets für das Fach Waffenkunde bei der mündlich-praktischen Prüfung seine privaten Waffen
zur Verfügung, was keine Selbstverständlichkeit darstellt.

Ulrich Meisinger ist ebenfalls von Beginn an bei der Abnahme der Jägerprüfung dabei. Er hat
die vogtländische Jagdschule in Morgenröthe mit gegründet und sich maßgeblich dafür
eingesetzt, dass der Landkreis diese Räumlichkeiten nutzen konnten. Durch seine offene
und humorvolle Art sorgte er stets für ein angenehmes Prüfungsklima, sowohl bei den
Prüflingen als auch bei den weiteren Prüfern und den Mitarbeitern der Jagdbehörde. Herr
Meisinger war wie Karl-Heinz Kliem Ausbilder an der Forstlichen Ausbildungsstätte in Morgenröthe.

Hubertus Hauffe stieß nach der Kreisgebietsreform im Jahr 2008, als die dahin kreisfreie Stadt
Plauen in den Vogtlandkreis eingegliedert wurde, zur Riege der Jägerprüfer hinzu. Da sich
durch die Eingliederung Plauens in den Vogtlandkreis schlagartig auch die Anzahl der
Jagdscheinanwärter steigerte, wurden dementsprechend auch mehr Prüfer benötigt, wofür
Hubertus Hauffe erfolgreich gewonnen werden konnte. Seither ist er ein stets zuverlässiger
Prüfer, der bewiesen hat, dass man auch mit über 80 Jahren souverän eine Prüfung
abnehmen und mit enormem Fachwissen glänzen kann. Hubertus Hauffe ist ein Jäger „der alten
Schule", dessen Steckenpferd der Naturschutz ist.