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Landwirtschaft im Vogtland - mit dem Blick nach vorn

Datum: 10.02.2020

Um aktuelle Themen und Probleme regionaler Erzeuger und landwirtschaftlicher Betriebe zu beleuchten, wurde beim gemeinsamen Arbeitsbesuch mit der Land-Union Sachsen in drei verschiedenen vogtländischen Firmen hinter die Kulissen geschaut.

Den Startschuss gaben Landrat Rolf Keil und Dr. Peter Jahr, der Vorsitzende der Land-Union Sachsen und Mitglied im Europa-Parlament, bei der Agrargenossenschaft Oberes Vogtland eG. In Adorf werden 350 Mutterkühe tiergerecht und nach den strengen Bestimmungen ökologischen Landbaus versorgt. Als erster landwirtschaftlicher Betrieb, der 1996 auf Biolandbau umgestellt hat, nimmt die Agrargenossenschaft Oberes Vogtland eG eine Vorreiterrolle ein. Da viele Betriebe diesem Trend folgen, betonte Landrat Rolf Keil die Bedeutung der Pläne einer eigenen Bio-Molkerei in der Region.


Insgesamt werden in der Agrargenossenschaft Oberes Vogtland eG 1100 Hektar bewirtschaftet, ein Teil des Getreides wird in der Rubin-Mühle in Oberlosa weiterverarbeitet. Geschäftsführer Christopher Rubin gewährte den Gästen einen spannenden Blick ins Innere der Schälmühle. Am Standort werden täglich 160 Tonnen Hafer verarbeitet und mehr als 100 Tonnen Haferflocken hergestellt. Der Familienbetrieb aus dem Schwarzwald hatte sich 2014 mit Unterstützung der Wirtschaftsförderung des Vogtlandkreises für den Standort entschieden und bezieht inzwischen ein Viertel seines Hafers aus der Region. Insgesamt arbeiten 39 Mitarbeiter in der Rubin-Mühle in Oberlosa.


Ein weiterer Familienbetrieb, der direkt von der Situation der Landwirte abhängig ist, ist das Mechelgrüner Technik Zentrum, kurz MTZ. 1992 durch Karlfried Fuchs gegründet, konnte sich das Unternehmen mit der Entwicklung in der Landwirtschaft ebenfalls weiterentwickeln. Unter der Federführung des Juniorchefs Michael Fuchs wird inzwischen eine zweite Filiale in Hof betrieben. Der Fachhandel für Land-, Forst- und Kommunaltechnik bietet einem Großteil der Landwirte in der Region neben Beratung und Verkauf einen 24-Stunden-Service. Beim Arbeitsbesuch wurden Herausforderungen, wie der aktuelle Fachkräftemangel und die zunehmende Bürokratie diskutiert. Aber auch mit Themen, wie der Agrarreform in der EU, CO2-Einsparung und der Düngeverordnung wurde der Nachmittag im Zeichen der Landwirtschaft abgeschlossen.