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125 Jahre „Plauener Marinegeschichte“.: Historische Ausstellung im Landratsamt mit stimmungsvollen Shantys eröffnet

Datum: 06.07.2023

Eine aufwändig bebilderte und grafisch aufbereitete Ausstellung ist ab dem 5. Juli im Expo-Bereich des Landratsamtes am Postplatz 5 in Plauen zu sehen.

Mit dieser soll die Öffentlichkeit an die maritime Geschichte Deutschlands und der Region während der Perioden

• Revolution 1848
• Deutscher Bund
• Kaiserreich
• Weimarer Republik
• Nationalsozialismus
• BRD und DDR wiedervereinigtes Deutschland mit ihren jeweiligen Marinen Reichsflotte/Bundesflotte
• Preußische Marine
• Norddeutsche Bundesmarine
• Kaiserliche Marine
• Reichsmarine
• Kriegsmarine
• Bundesmarine
• Volksmarine
• Deutsche Marine

erinnert werden und ein Beitrag zur politischen Bildung geleistet werden. Die Marinekameradschaft hat mit Unterstützung des Deutschen Marinebundes, der Sparkasse Vogtland und der Stadt Plauen diese Ausstellung erstellt. Der Landrat des Vogtlandkreises wird die Laudatio zur Ausstellung halten.

Über die Marinekameradschaft:

Die Marinekameradschaft Plauen/Vogtland von 1899 e.V. im Deutschen Marinebund e.V. führt seit 1991 die Tradition der Ortsgruppe Plauen i.V. und Umgebung des Deutschen Flottenvereins fort. Sie hat einschließlich der Frauengruppe und des Shanty-Chores 60 Mitglieder, die mit Festen, Chor-Auftritten und Ausfahrten die Geselligkeit von mit dem maritimen Gedanken Verbundenen pflegen. Hierbei sind Freunde des Chorgesanges, Akkordeonspieler, Interessenten und Gäste sind stets herzlich willkommen.

Hintergründe zur Schau:

Nach der März-Revolution 1848 kam es wegen der „Schleswig-Holstein-Frage“ zu Krieg zwischen den Staaten des Deutschen Bundes und dem Königreich Dänemark.
Die dänische Flotte blockierte die deutschen Flussmündungen und Häfen. Die Frankfurter Nationalversammlung mit dem Plauener Abgeordneten Franz August Mammen beschließt am 14. Juni 1848 die Gründung einer Reichsflotte als erste Institution einer gemeinsamer Zentralgewalt.
Unter Admiral Karl Rudolf Brommy schlägt diese erfolgreich ein Gefecht mit der dänischen Flotte vor Helgoland. Nach Auflösung der Nationalversammlung 1849 werden die Schiffe der Reichsflotte versteigert. Einige Schiffe gehen in den Besitz Preußens über.
Der aus Ostfriesland stammende Franz August Mammen kam 1833 nach Plauen, wo er zuerst Kommis, später Prokurist und schließlich Inhaber der Weißwaren- und Spitzenfabrik Schmidt & Brückner wurde. Seit 1847 war er liberaler Abgeordneter im Sächsischen Landtag und wurde 1848 für Plauen in das Paulskirchenparlament gewählt, wo er der linksliberalen Fraktion „Deutscher Hof“ angehörte. Er trat dort für eine protektionistische Zollpolitik ein.
Sein Fraktionskollege, der Jurist Wilhelm Adolph von Trützschler, der das vogtländische Oelsnitz vertrat, wurde 1849 wegen seiner Beteiligung am Badischen Aufstand erschossen.