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Verstärkt wühlen Wildschweine in Gärten und auf Grünflächen  

Datum: 20.12.2019

Die untere Jagdbehörde des Landratsamts Vogtlandkreis erhält in den letzten Monaten vermehrt Hinweise durch Bürger, dass sich Wildschweine (Schwarzwild) vermehrt auf Grünflächen in Stadtgebieten einfinden und dort Schäden verursachen.

Das Schwarzwild ist sehr anpassungsfähig und nutzt gern leicht zugängliche attraktive Nahrungsquellen. Diese findet es in Gärten mit ihren Komposthaufen, Rasen- und Beetflächen.

Das Schwarzwild wühlt mit seinem kräftigen Rüssel diese Flächen um, um im darunterliegenden Erdreich Würmer, Engerlinge, Pflanzenknollen und ähnliche Nahrung zu erreichen. Je nach Größe der Gruppen können dabei Flächen in großem Maße geschädigt werden.

Für die betroffenen Grundstückseigentümer ist dies mehr als ärgerlich, wenn der Garten durch das Schwarzwild zerstört wird.

Wer trägt für den Schaden die Verantwortung?

Schwarzwild, wie auch alle anderen wild lebenden Tierarten, sind herrenlos. Die Jagd ist grundsätzlich keine staatliche Aufgabe. Das Jagdrecht wird in Deutschland durch Jagdgenossenschaften an Jäger verpachtet. Bei den vogtländischen Jägern handelt es sich um Privatpersonen, die die Jagd in ihrer Freizeit ausüben.

Erschwerend kommt hinzu, dass die Jagd mit der Schusswaffe in bewohnten Gebieten nicht ausgeübt werden darf. Daher kann auch keine Übernahme von Schäden erfolgen. Es gilt, Schäden zu verhindern.

Wie kann ich mein Grundstück vor Schäden schützen?

Schäden durch das Eindringen von Schwarzwild können verhindert werden, wenn die Eigentümer ihre Grundstücke durch eine solide Umzäunung sichern. Die Zäune sollten dabei eine Mindesthöhe von 1,30 Metern haben. Sicheren Schutz bieten neben Holzzäunen auch Maschendrahtzäune. Diese bieten allerdings nur dann einen ausreichenden Schutz, wenn diese durch eine Verankerung im Boden, zirka 50 cm tief, vor dem nach oben biegen gesichert werden. Dadurch kann das hindurchschlüpfen des Schwarzwildes verhindert werden.

Auch Vergrämungsmaßnahmen durch Lärm oder Geruchsstoffe können einen kurzfristigen Erfolg bringen. Jedoch tritt bei Schwarzwild nach kurzer Zeit ein Gewöhnungseffekt auf.

Wie kann ich mich bei der Begegnung mit Schwarzwild verhalten?

Die Jagdbehörde weist ausdrücklich darauf hin, Schwarzwild nicht selbst anzugreifen, um es zu vertreiben.

Schwarzwild kann, wenn es sich in die Enge getrieben fühlt oder Frischlinge führt, auch für Menschen und Haustiere eine erhebliche Gefahr darstellen.

Die Jägerschaft ist bemüht, die Schwarzwildbestände zu reduzieren. Dies zeigt sich auch im starken Anstieg der Abschusszahlen in den vergangenen Jagdjahren. Jedoch wird es sich nicht verhindern lassen, dass das Schwarzwild immer weiter in die Städte vordringt.  

Ein wirksamer Schutz kann nur durch eine stabile und damit „wildschweinsichere“ Umzäunung des eigenen Grundstücks erfolgen.