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Wunsch vieler Eltern im Vogtlandkreis: mehr Beratung!

Datum: 20.05.2022

Eltern, die kürzlich ein Baby bekamen, haben bereits Post vom Jugendamt erhalten. In dieser befinden sich Informationsmaterialen oder die Ankündigung eines Hausbesuches.

Hausbesuch? Hier trifft es der Begriff „Willkommensbesuch“ besser. Doch der Reihe nach.
In der Zeit von Oktober 2020 bis Dezember 2021 fand im Rahmen dieser Willkommensbesuche eine freiwillige Zufriedenheitsbefragung der Eltern durch die Familienbegleiterinnen des Vogtlandkreises statt.
Im Fazit der Auswertung konnten die Familienbegleiterinnen durchweg positive Rückmeldungen zur Beratungsarbeit konstatieren. Dies lässt sich beispielsweise mit den Tatsachen belegen, dass

• 88% den Willkommensbesuch als sehr hilfreich empfinden und ihn generell weiterempfehlen würden.

• Die restlichen 12% empfinden diesen immerhin noch als hilfreich.

• 53% der Eltern schätzen die Information zu den Ihnen zustehenden Geldleistungen als sehr hilfreich ein.
Hierbei ist festzustellen, dass dies insbesondere die Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen hinsichtlich der Beantragung von Elterngeld und Landeserziehungsgeld betrifft.

Weiterhin sind die Eltern dankbar für Informationen zum sächsischen Familienpass und zum Kindergarten.
Zudem wird das ausführliche Informationsheft „Regionale Angebote und Informationen“ und die Unterstützung beim Führen von Telefonaten, insbesondere mit Behörden, als hilfreich erachtet.

Aus den Wünschen der befragten Eltern lässt sich auch ablesen, welche Erwartungen die Eltern an den Vogtlandkreis haben.

Die meisten Wünsche betreffen:

• mehr Spielplätze (19%),
• mehr Krippen- und Kitaplätzen (15%) und
• mehr Familienangebote allgemein (7%).

Weiterhin stehen auf der Wunschliste (ohne Prozentangaben):
• gemeinsame Aktivitäten unterschiedlicher Nationen,
• kinderwagenfreundliche Gehwege,
• kostenfreie Schülertickets sowie
• mehr große und bezahlbare Wohnungen.

Andererseits lassen sich aus der Befragung auch der Bedarf an Willkommensbesuchen und der Wunsch nach mehr Beratung ableiten.
• 7% der Eltern wünschen sich den Hausbesuch früher, also zeitnaher nach der Geburt und zu einem späteren Zeitpunkt nochmals.
• 6% würden sich mehrere Familienbegleiterinnen wünschen,
• die gleiche Prozentzahl favorisiert die Kooperation mit Hebammen und Frauenärzten, bereits während der Schwangerschaft, im Sinne einer interdisziplinären Öffentlichkeitsarbeit.
Dabei kristallisiert sich ein Mehrbedarf und flächendeckendes Angebot an Familienbegleiterinnen sowie „vorgeburtliche Seminare zum Alltag mit dem Baby“ und Willkommensbesuche für alle Eltern heraus.
• 42% der Befragten waren Willkommensbesuche bislang unbekannt
Dies spricht dafür, dass das Angebot unter den aktuellen Bedingungen nicht hinreichend wahrgenommen wird. Zudem bestätigt sich damit, die häufig im Hausbesuch geäußerte Aussage, dass die Eltern nach der Geburt „erschrecken“, wenn sie Post vom Jugendamt bekommen und der Besuch angekündigt wird.

Die folgenden Aussagen der Befragten sprechen für viel Wertschätzung und geben einen Einblick in die präventive Arbeit:

• „Die schnelle und unkomplizierte Hilfe bei den Anträgen ist Gold wert!“
• „Ich finde es gut, dass Sie zu den Klienten nach Hause kommen!“
• „Prävention ist wichtig, weiter stärken“;
• „Danke, dass Sie sich mehrfach für uns und unsere Anliegen Zeit genommen haben!“;
• „Sie konnten mir viele Fragen beantworten und meine Ängste nehmen.“

Weitergehende Informationen unter https://www.vogtlandkreis.de/Familienbegleitung.