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Amphibienwanderung im Vogtlandkreis beginnt - Krötenschutzzäune werden aufgestellt

Datum: 17.03.2023

Wenn die Frühlingssonne in den kommenden Tagen die Eisdecke auf Tümpeln und Teichen schmelzen lässt, erwacht auch die Tierwelt darin. Doch leider wird dann auch so manche Staats- und Kreisstraße den Amphibien zum Verhängnis, wenn sie von ihren Überwinterungsplätzen zu den Laichgewässern wandern und dabei Straßen überqueren müssen. Naturschützer haben dieses Problem schon vor Jahrzehnten erkannt und verschiedene Systeme entwickelt, um wandernde Amphibien vor dem Überfahren zu retten.

Hierbei kommen stationäre Leiteinrichtungen mit
sogenannten Krötentunneln zum Einsatz. Diese
werden meist als naturschutzrechtliche
Kompensationsmaßnahmen bei Eingriffen in Natur und Landschaft geplant bzw. finanziert und helfen auch anderen Tieren, wie Kleinsäugern und Reptilien, die Straßen unbeschadet zu überwinden. Da die
Finanzmittel für solche Bauten begrenzt sind
kommen an Straßen, die die Lebensräume der
Amphibien durchschneiden, häufig temporäre
Fangzäune zum Einsatz, die zu Beginn der
Wanderung aufgestellt werden.

So werden auch im Vogtlandkreis in den kommenden Tagen die Krötenschutzzäune aufgestellt. Dies wäre ohne den Einsatz engagierter Naturschützer und ohne die Beteiligung des Natur- und Umweltzentrums Vogtland e.V. (NUZ) nicht denkbar. Denn die Zäune müssen nicht nur aufgestellt, sondern auch möglichst zweimal täglich kontrolliert und die
eingefangenen Tiere zum Laichgewässer gebracht werden. Dies zieht sich bis in den April hinein.

Jährlich betreuen das NUZ und die Ehrenamtlichen folgende Krötenschutzzäune im Vogtlandkreis

-       Abzweig B 92 Richtung Marieney

-       Unterlauterbach

-       Rotschau

-       Hammerbrücke

mit einer Gesamtlänge von rund 700 Metern. Aufgestellt werden die Zäune, wenn die am häufigsten vertretene Art (Erdkröte) mit ihrer Wanderung beginnt und die Nachttemperaturen ca. 7 Grad Celsius erreichen.